Lot 6278: Schmidt, Johann Martin: Die Glorie des heiligen Erasmus

Schmidt, Johann Martin: Die Glorie des heiligen Erasmus Glorie des heiligen Erasmus. Feder in Grau und Braun, braun und grau laviert mit Deckweißhöhungen auf blaugrauem Papier. 20,5 x 14,6 cm. Oben rechts mit Spuren einer alten Bleistiftnumerierung. Um 1796/97. Karl Garzarolli-Thurnlackh: Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 32; Ruppert Feuchtmüller: Der Kremser Schmidt 1718-1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583.
Die Zeichnung zeigt den hl. Erasmus mit Stab und Mitra als Bischof von Antiochia. Über ihm schweben drei Cherubim und zu seinen Füßen halten zwei Putten einen Palmenzweig und eine Seilwinde, die Attribute seines Martyriums. Erasmus ist der Patron der Seefahrer, Drechsler und Seiler. Das Blatt gehört zum Spätwerk des Künstlers und ist wohl um 1796/97 wenige Jahre vor seinem Tod entstanden. Die Form der Zeichnung mit dem halbrunden oberen Abschluß belegt, daß es sich um einen Kompositionsentwurf für ein Altarbild handelt. Eine Variante des vorliegenden Blattes in vergleichbarer Technik und Größe befindet sich in der Wiener Albertina (Inv. Nr. 24667). - Die Zeichnung besaß ursprünglich ein Gegenstück mit einer Darstellung der "Madonna mit Kind auf der Weltkugel". Beide Blätter stammen aus einem der beiden im Stift Lambach aufbewahrten Klebebände, die Koloman Fellner, ein Schüler Schmidts, noch zu Lebzeiten des Künstlers zusammengestellt hatte.