Lot 6197: Gumpp, Johann Anton: Zwei Entwürfe für einem Grab Christi

Gumpp, Johann Anton: Zwei Entwürfe für einem Grab Christi Zwei ephemere Entwürfe zu einem Grab Christi. Feder in Braun, braun laviert und grün, rot und violett aquarelliert, auf zwei Bögen, alt aneinander montiert. 28,7 x 20,5 cm. Links oben mit Bleistift bezeichnet "Kruft", sowie rechts oben und unten zwei alte Numerierungen in schwarzer Feder "24" und "3?".
Der aus Innsbruck stammende Künstler kam 1678 nach München, wo er zum kurfürstlichen Hof- und Kammermaler aufstieg. Neben Entwürfen für Fest- und Theaterdekorationen schuf er auch zahlreiche Fresken. Die vorliegenden Darstellungen sind wohl Entwurfszeichnungen für zwei ephemere Architekturen zu einem Passionsspiel. Zum rechten Blatt befindet sich eine zweite, fast identische, Gumpp zugeschriebene Fassung in der graphischen Sammlung München (Inv. Nr. 32.101, vgl. m. Krapf, Der Baumeister Gumpp, Wien/ München 1979, Abb. 53). Im Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck findet sich darüber hinaus eine weitere Version, die Elemente aus unseren beiden Blättern verbindet (Inv. Nr. T. 2812, vgl. Kat. J. Strasser, Melchior Steidl (1657-1727), Die Zeichnungen, Salzburg 1999, S. 13). Während Meinecke (V. Meineke, Die Fresken des Melchior Steidl, München 1971) dieses Blatt Gumpp zuweist, versieht Strasser diese Zuschreibung mit einem Fragezeichen.