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Lot 1090A: TAPESTRY DEPICTING L'ENLEVEMENT D'ADONIS PAR VENUS",Louis XIV, after drawings by J. or P. IJKENS (Jan Ijkens, 1613-1679, Pieter Ijken

Est: CHF 50,000 - CHF 90,000
Koller AuctionsZurich, SwitzerlandDecember 03, 2007

Item Overview

Description

TAPESTRY DEPICTING L'ENLEVEMENT D'ADONIS PAR VENUS",Louis XIV, after drawings by J. or P. IJKENS (Jan Ijkens, 1613-1679, Pieter Ijkens, 1648-1695) and P. SPIERINCKX (Pieter Spierinckx, 1635-1711), Flemish (Bussels, Audenarde or Antwerp) circa 1700.
Depicting the abduction of Adonis by Venus. H 246 cm, W 431 cm.

Provenance:

- formerly collection of Jürg Stuker, Altes Schloss Gerzensee.

- Stuker auction Bern 28.10.1989 (Lot 2384).

- private collection, Switzerland



An exceptionally fine tapestry with strong and well-conserved colours.




TAPISSERIE "L'ENLEVEMENT D'ADONIS PAR VENUS", Louis XIV, nach zeichnerischen Vorlagen von J. oder P. IJKENS (Jan Ijkens, 1613-1679, Pieter Ijkens, 1648-1695) und P. SPIERINCKX (Pieter Spierinckx, 1635-1711), flämisch (Brüssel, Audenarde oder Antwerpen) um 1700.
Darstellung der Venus mit dem entführten kleinen Adonis unter schwebendem Putto, rechts davon 4 Frauen, links Wagen mit 2 Schwänen, in idealisierter Waldlandschaft mit Gebäude und Kirche. H 246 cm, B 431 cm.


Artist or Maker

Notes

Provenienz:

- Ehamas Sammlung Jürg Stuker, Altes Schloss Gerzensee.

- Auktion Stuker Bern am 28.10.1989 (Katalognr. 2384).

- Privatsammlung, Schweiz.



Ausserordentlich feine Tapisserie mit gut erhaltenen, kräftigen Farben.



Adonis war der Sohn von Myrrha, der Tochter des Königs Kinyras von Zypern und ihrem eigenen Vater. Keine andere als die Liebesgöttin Venus hatte sie in ihren Vater heftig verliebt gemacht, weil sie ihre Riten vernachlässigte. Als ihr Vater entdeckte was geschehen war, wollte er seine Tochter töten. Sie aber floh nach Arabien, wo die Götter sie auf ihr Flehen hin in einen Myrrhestrauch verwandelten, der später von einem wilden Eber gespalten wurde, worauf Adonis herausfiel.


Nach einer anderen Legende befreite die Geburtsgöttin Lucina den Knaben aus dem Baum. Von der Schönheit des Knaben beeindruckt, vertraute Venus ihn Proserpina an, der Herrscherin der Unterwelt. Da aber diese ihn auch bewunderte, sollte Jupiter über das Geschick des Knaben entscheiden. Er beschloss, dass Adonis jeweils ein Drittel des Jahres bei jeder der beiden Göttinnen weile, das letzte Drittel wollte er ihn für sich haben.


Eine andere Version des Mythos erzählt, dass die unparteiische Muse Calliope darüber entschied, da Jupiter nicht zu einem Schiedsspruch bereit war. Sie sprach Adonis jeder Göttin ein halbes Jahr zu.



Durch das Fehlen der Bordüre ist keine definitive Zuschreibung an ein Atelier möglich, die ikonographische Merkmale - die Figuren und die Vegetation - weisen jedoch auf ein flämisches Atelier hin. Zudem findet sich in zeitgenössischen Quellen des Antwerper Händlers J. Naulaerts das gleiche Motiv in einer achtteiligen Folge der "Verdures avec des figures du (sic) Métamorphose d''Ovide" - "Le rapt d''Adonis par Vénus", "Euridice mordue d''une Coueuvre", "Le Bacchinal", "Acis le berger vient auptès de Galathée", "Aglaure repusse Mercure", "Ceres cherche sa fille Prosperine", Pallas et Arachne" und Pomona et Vertumne". Am 20.12.1702 verkauft J. Naulaerts eine Tapisserie, die mit unserer identisch ist. Eine weitere, versehen mit der Brüsseler Marke von J. Cobus, ist heute Bestand der Sammlungen von Berkeleya Castle in England.



In der oben erwähnten Quelle notiert J. Naulaerts die zeichnerischen Vorlagen: "Les figures de Monsr. Ykens et les paisages de Monsr. Spirinckx". Es handelt sich hierbei um Jan Ijkens oder um dessen Sohn Pieter und um den Antwerper Landschaftsmaler Pieter Spierinckx. Alle drei waren sog. "peintres cartonniers" und waren für die flämischen Ateliers in den Jahren um 1700 ausserordentlich aktiv.



Das Alte Schloss, am Fuss des Festi-Hügels gelegen, liess J. von Wattenwyl nach dem Grossbrand von 1518 im spätgotischen Stil errichten. Der Innenausbau erfolgte unter B. Ambühl. Besitzer des prächtigen Schlosses waren später die Familien Augsburger (1757-85), Wyss (1785-1923), von May (1923-47) und Stuker (ab 1947). Ende des 17. Jahrhunderts erwarb S. Morlot (1670-1763) einen Teil der immensen Parkanlage und liess ein Neues Schloss mit grosser Gartenanlage errichten. Im 18. Jahrhundert ging der sog. "Herrschaftssitz" vom Alten zum Neuen Schloss über.



Lit.: G. Delmarcel, La tapisserie flamande, Paris 1999; S. 306f. I. De Meûter, Le peintre aversois Pieter Spierinckx (1635-1711), créateur de cartons de tapisseries, in: K. Brosens (Hg.), Flemish Tapestry in European and American Collections. Studies in Honour of Guy Delmarcel, Turnhout 2003; S. 133-152.

Auction Details

Dezember 2007

by
Koller Auctions
December 03, 2007, 10:00 AM CET

Hardturmstrasse 102, Zurich, 8031, CH