Lot 94: HANABUSA ITCHO: PLUM BLOSSOMS IN MOONLIGHT.

Ink on paper. Ivory Jikusaki. Japan, Kakemono. PICTURE SIZE 105,5 x 40,5 CM; SCROLL LENGTH 187 CM.
Painting landscapes, figures or, like in the scroll - plum blossoms - the great masters in Japanese painting deliver not only a composition executed in technical perfection, always the subject of their interest,as small and unimportant it may seem, is shown with great respect toward nature and land too.In this inspiring antagonism between the proudness of a skilled painter and the humble feelings of just a small, short time presence in this world we can find propably the highest value of this art.
English description apon request.

Signiert: SHURIN SANJIN CHOKO hitsu 狩林散人朝湖筆 Siegel: HANABUSA ITCHO 英一蝶 Lebenszeit 1652 - 1724. Einer der wichtigsten eigenständigen Künstlerpersönlichkeiten der Zeit. Zunächst in der Kano-Schule bei Yasunobu ausgebildet geht er bald eigene Wege und wendet seine Aufmerksamkeit zunehmend auch den Sitten und der einfachen Lebensweise der Bevölkerungsmehrheit zu. Das Motiv, gleichwohl Metapher für den Kreislauf des Lebens, wie für Rüstigkeit und Gesundheit im Alter, ist in einer technischen Selbstverständlichkeit ausgeführt, die wir für Hanabusa als einen der wichtigsten Maler der Tokugawa-Zeit annehmen dürfen. Dabei offenbart sich in der geschickten, unauffälligen aber sehr wirkungsvollen Abstufung der Lavierung über die gesamte Bildfläche die hervorragende technische Ausbildung der Kano-Studios. Die mehr detailverliebte, realistischere Schilderung dokumentiert gleichzeitig Itcho's Weg außerhalb des oft strengen, formalen Konzepts der Kano-Malerei. Montierung des 19. Jh. in gutem Zustand mit einigen kaum störenden Bleichflecken. Das Papierbild weist einige Restaurierungen auf.
Anm.: Hanabusa Itcho war gebürtig aus Osaka und auch als Dichter begabt. Im Jahr 1698 soll er den Zorn des Shogunats erregt haben und wurde jahrelang auf Miyakejima verbannt, einer kleinen vulkanischen Insel weiter südlich der Halbinsel Izu. 1709 durfte er wieder nach Edo zurück, erst ab dieser Zeit nahm er den angeführten Namen an. In der Signatur fällt auf, daß Sanjin "Vertriebener" bedeuten kann ...