Lot 76: - Domenico Maria Fratta (Bologna 1696-1763)

- Domenico Maria Fratta (Bologna 1696-1763) Landschaft mit Ikonoklasten, die eine Statue zerstören, Feder in Braun, die Szene mit einem dekorativen Band gerahmt, von fremder Hand rechts unten mit Bleistift bezeichent "from FRATTA album", 17 x 19,6 cm (Blattgröße), 12,5 x 15,6 cm (Darstellungsgröße), am oberen Rand leicht auf Unterlage fixiert, Passep., o. R., (Sch)

Provenienz: Sotheby's, London, 14. April 1986, Lot 398. Domenico Maria Fratta war ein Schüler von Domenico Maria Viani und Carlo Rambaldi, jedoch weniger als Maler denn als Zeichner und Graphiker geschätzt. Darin wurde er vor allem von Donato Creti beeinflusst, den er das erste Mal in der Casa Fava in Bologna traf. Fratta schuf einige reproduktive Zeichnungen und Kupferstiche nach früheren Bologneser Malern sowie eine Serie an Illustrationen für Giampietro Zanottis "Storia dell' Accademia Clementina", die 1739 veröffentlicht wurde. In späteren Jahren entwickelte er Sehprobleme, die ihm die Fortsetzung seiner Tät gkeit als Graphiker erschwerten; stattdessen fertigte er Zeichnungen als Vorlage für andere Graphiker an. Fratta verwendet hier, in Anlehnung an seinen Lehrer Creti, vorwiegend die Technik der Federzeichnung; aufgrund der Ähnlichkeiten zu seinem Vorbild wurden die Arbeiten Frattas auf oft mit jenen Cretis verwechselt. Stilistisch vergleichbare Zeichnungen von Fratta sind etwa "Der Raub der Europa" und "Der Tod des Orpheus", beide Teil einer Gruppe großformatiger, detailliert ausgeführter Zeichnungen mit mythologischen oder historischen Sujets in der Royal Collection at Windsor Castle.Weitere Ähnlichkeiten bestehen mit dem Blatt "Rinaldo und Armida"in der Sammlung der Pinacoteca Nazionale in Bologna sowie der"Rast auf der Flucht nach Ägypten" in der Fondazione Giorgio Cini in Venedig.