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Lot 1156: BUREAU-PLAT, Louis XV, attributed to G. JOUBERT (Gilles Joubert, 1689-1775) Paris circa 1750/60.

Est: CHF 40,000 - CHF 70,000Sold:
Koller AuctionsZurich, SwitzerlandSeptember 18, 2007

Item Overview

Description

BUREAU-PLAT, Louis XV, attributed to G. JOUBERT (Gilles Joubert, 1689-1775) Paris circa 1750/60.
Tulipwood and rosewood veneer inlaid with reserves and fillets. The shaped top lined with green gold stamped leather and edged in bronze. The front with broad central drawer flanked by 2 drawers each side. The same but sham arrangement verso. With exceptionally rich matte and polished gilt bronze mounts and sabots. Restored and with alterations. 150x76x77 cm.

Provenance: Château de Vincy, West Switzerland.


BUREAU-PLAT, Louis XV, G. JOUBERT (Gilles Joubert, 1689-1775) zuzuschreiben, Paris um 1750/60.
Rosenholz und Palisander gefriest sowie eingelegt mit Reserven und Filets. Geschweiftes, rechteckiges, mit grünem, goldgepresstem Leder bezogenes und in profilierten Bronzestab gefasstes Blatt auf wellig ausgeschnittener Zarge in "contour à l'arbalète" mit hohen, geschweiften Beinen. Front mit breiter Zentralschublade über der Beinaussparung, flankiert von 2 Schubladen. Gleiche, jedoch blinde Einteilung auf der Rückseite. Ausserordentlich reiche, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und-sabots. Restaurationen und Ergänzungen. 150x76x77 cm.


Artist or Maker

Notes

Provenienz: Château de Vincy, Westschweiz.



Feines Bureau-Plat von hoher Qualität, das aufgrund der ausserordentlich feinen Bronzebeschläge der Werkstatt des G. Joubert zugeschrieben werden kann. Analoge Griffe und Eckbronzen finden sich an einer Kommode, die G. Joubert 1766 dem Contrôleur Général des Finances, Clément de Laverdy, lieferte. Sie ist abgebildet in: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 457.



G. Joubert erhielt seine Meisterwürde aller Wahrscheinlichkeit nach in den 1720er Jahren, ehe die Anbringung einer Signatur 1743 per Statut vorgeschrieben wurde, so dass eine grosse Anzahl seiner Werke unsigniert blieb. G. Joubert heiratete die Cousine seines "confrère" P. Migeon und führte in der Rue Sainte-Anne in Paris ein Atelier. Die Aufträge vom königlichen Hof nahmen in den 1740er Jahren rapide zu. 1755 erhielt er den Auftrag, ein Paar Encoignuren zu fertigen, welche die bedeutende Kommode "à médailler" ergänzen sollten, die A.R. Gaudreaux 1739 ins "Cabinet du Roi" nach Versailles geliefert hatte. Erwähnenswert ist auch G. Jouberts Mitarbeit an der "table volante", die für Louis XV und sein Château de Choisy hergestellt wurde. Nach der Verleihung des Titels "ébéniste du Roi", wurde er, so P. Kjellberg, "une sorte de maître d'oeuvre vers lequel convergent toutes les commandes de fournitures pour les demeures royales". Das Auftragsvolumen vergrösserte sich derart, dass G. Joubert auf die Zusammenarbeit anderer Ebenisten angewiesen war, wie zum Beispiel R. Vandercruse, N. Marchand oder M. Criaerd. Man muss jedoch davon ausgehen, dass deren Möbel genau nach seinen Vorgaben gefertigt wurden. Die Quellen, vor allem der "Journal du Garde-Meuble" (heute in den Archives Nationales in Paris), geben ein beeindruckendes Bild seiner umfangreichen Aktivitäten. G. Joubert belieferte nicht nur den König, sondern auch den Dauphin sowie die Töchter des Königs, vor allem Madame Adélaide. Für sie schuf er eine Kommode "à portes" mit "Vernis Martin"-Malerei (heute Bestand der Sammlungen des Château de Versailles). Kommoden dieser Art sind sehr selten. Zudem belieferte er den Comte d'Artois mit einem sehr eleganten Paar Encoignuren (heute Bestand der Sammlungen der Wallace-Collection in London), Marie-Antoinette mit einer fein marketierten Kommode, Madame de Pompadour, die Comtesse de Provence, den Petit Trianon, das königliche Jagdschloss Saint-Hubert, usw. Das Werk G. Jouberts offenbart sein grosses Talent, sich nach den geschmacklichen Vorstellungen seiner Kundschaft zu richten und veritable Meisterwerke verschiedenster Stilrichtungen im "goût actuel" zu fertigen.

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 455-458 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 209-219 (biogr. Angaben).

Auction Details

September 2007

by
Koller Auctions
September 18, 2007, 10:00 AM EST

Hardturmstrasse 102, Zurich, 8031, CH