Conrad Weidemann Sold at Auction Prices

Marstrand, Wilhelm Nicolai: Porträt des Advokaten und Amtsverwalters und Conrad Weidemann (1837 - 1930)

Porträt des Advokaten und Amtsverwalters Conrad Weidemann (1837 - 1930). Öl auf Leinwand. 46 x 41 cm. Um 1856. Siehe F. Hendriksen: En dansk Kunstnerkreds fra sidste Halvdel af 19. Aarhundrede. Bidrag til en Tidsskildring i Breve, Billeder, Oplysninger. Kopenhagen 1928, S. 80-82, Abb. S. 81. Marstrand zählte zu Eckersbergs Lieblingsschülern, als er an der Kopenhagener Akademie von 1825 bis 1833 studierte. Dennoch oder gerade deswegen grenzte er sich von seinem Meister deutlich ab. Neben der Genremalerei bildete die Porträtkunst einen Schwerpunkt in Marstrands Schaffen. Er schuf zahlreiche Bildnisse, von denen einige Auftragsarbeiten waren, den Großteil machten jedoch Porträts seiner engsten Künstlerfreunde und seiner Familienangehörigen aus. Bei vorliegendem, erst kürzlich im Handel wiederentdeckten Bildnis handelt es sich um Conrad Weidemann (1837-1930), einem Cousin von Marstrands Frau. Er war ein gerngesehener Gast im Hause Marstrands. Besonders die Kinder mochten ihn und nannten ihn zärtlich „Bedstefar" (Großvater). Später als Marstrands Tochter heranwuchs, zählte er aufgrund seiner stattlichen und hoch gewachsenen Statur zu ihren beliebtesten Kavalieren. Die besondere Verbundenheit zwischen Weidemann und Marstrand bestand vielleicht auch darin, dass in jungen Jahren Weidemann eine künstlerische Laufbahn anvisierte, tat er sich durch sein zeichnerisches Talent hervor. Doch sein Vater riet ihm davon ab und er schlug eine Karriere als Advokat und Amtsverwalter ein. Marstrand zeichnet Weidemann in unserem Gemälde als jungen, feinfühligen und lebensfrohen Mann. Es ist keineswegs ein offizielles Porträt, sondern erinnert vielmehr an Marstrands Porträts, die er von seinen Künstlerkollegen zeichnete. Ursprünglich hatte Marstrand Weidemanns Bildnis für sein Gemälde "Frierens besøg" von 1857 (heute im Statens Museum, Kopenhagen) verwenden wollen, schließlich bevorzugte er stattdessen eine junge Offizierfigur.