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Pietro di Domenico (1457) Sold at Auction Prices

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  • Pietro di Domenico, 1457 Siena – um 1501/ 1533
    Apr. 02, 2020

    Pietro di Domenico, 1457 Siena – um 1501/ 1533

    Est: €80,000 - €120,000

    MADONNA MIT KIND UND ZWEI ENGELN Tempera auf Goldgrund. Auf Holz. 59,3 x 39 cm Bedeutendes museales Werk der Sieneser Renaissance – ehemals im Metropolitan Museum New York, aus der Sammlung George und Florence Blumenthal. Das hochformatige Tafelbild gehört zu den bedeutendsten Werken des Pietro di Domenico. Die Figuren zeigt der Meister dicht gedrängt, vor punziertem Goldgrund. Thematisch liegt hier der Bildtypus der „Maria lactans“ vor. Die Madonna, die dem Kind die Brust reicht, beherrscht in Dreiviertelfigur das Bildzentrum. In rotem Kleid und noch gut erkennbar dunkelgrünem Mantel sehen wir sie leicht nach links gewandt, sie betrachtet ihr Kind, das wiederum mit der Mutter Blickkontakt hält. Beide Händchen des Knäbleins umfassen das Handgelenk der Mutter, während diese das aufrecht sitzende Kind am Rücken hält. Blickgesten, Körper- und Handhaltungen lassen daher eine abrundende Geschlossenheit von Mutter und Kind erkennen, eine für diese Zeit und auch für das Werk des Malers reife Bildkomposition. So werden die beiden Engel im Hintergrund umso augenfälliger in Distanz zu dem intimen Geschehen gehalten, lediglich das Gesicht des Engels links im Bild blickt aufmerksam über die Schulter Mariens auf das Kind, während sein Gegenüber den leicht verlorenen Blick nach außen richtet, damit auch dem Bildbetrachter entgegen, als eine einladende Geste zur Anbetung. Dies ist ganz im Sinne des Gemäldes als Andachtsbild zu verstehen. Bezeichnenderweise halten beide Engel ihre betenden Hände so zusammen, dass sie jeweils nur die Fingerspitzen berühren und damit eine Art Schutzdach andeuten, die die feine Intimität der Bildszene betont. Dass diese Bildmotive in den weiteren gleichthematischen Werken des Meisters nicht wieder zu finden sind, lässt das vorliegende Bild weit eher in dessen reifere Periode einordnen (siehe unten, Lit.: 2011). Über die hier genannten Einzelheiten hinaus sind noch weitere Details zu beobachten, die sowohl stilistisch über die Malweise des Meisters, als auch über die hohe Qualität des Bildes sprechen. Entgegen einem weiteren bekannten Werk des di Domenico, ebenfalls vom Typ „Maria lactans“, ist hier der Mund des Kindes nicht direkt an die Brust geführt. Dabei bleibt offen, ob der Vorgang des Stillens hier erst ansetzt oder bereits beendet ist, was zu unterschiedlichen Interpretationen Anlass böte. Aber auch Elemente der Detailausführung verdienen gewürdigt zu werden: ganz bewusst ist der Goldgrund als „Himmel“ im Hintergrund der Figuren glatt angelegt, durch die Punzierungen der Nimben und der oberen Randbordüre unterbrochen, während die weitaus feinere Punzierung des Marienkleides bereits eine textile Struktur aufweist, durchsetzt von Dekormotiven eines prächtigen Brokatstoffes, und dies zudem in exzellenter Erhaltung und Wirkung. Auch das Brokatkissen mit offener Schnürung, auf dem das Kind sitzt, ist ähnlich gearbeitet. Während die Nimben der jugendlichen Engel mit Strahlengravur wiedergegeben sind, lassen sich im Nimbus der Madonna die Majuskeln „AVE...CELO...“ lesen. Diese Buchstaben sind zu ergänzen zu „AVE REGINA CAELORUM.“ (Ave Himmelskönigin). Es ist dies der Anfang des Gesangstextes, der u.a. nach der Vesperandacht gesungen und fortgesetzt wird mit „Ave Herrscherin der Engel“. In diesem Kontext sind also auch die beiden Engel zu verstehen. Die nächstverwandte Bilddarstellung von der Hand des Meisters ist die „Madonna und Kind mit den Heiligen Petrus und Paulus“ (Privatbesitz, ehem. Coudert Brothers, 1888). Im Gegensatz zu unserem Gemälde ist das Kind hier an der Brust gezeigt. Auch nimmt die Darstellung des Kindes einen wesentlich kleineren Bildraum ein, ganz in der bisherigen Tradition, während bei dem vorliegenden Andachtsbild auch eine Betonung auf das Jesuskind zu erkennen ist, was wiederum auf einen etwas weitergeschrittenen Werkzeitraum verweist. Damit ist ein Höhepunkt im Schaffen di Domenicos erreicht. Von Pietro di

    Hampel Fine Art Auctions
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