Christian Friedrich Gille (1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Dresden): Woman at the mill stream at a watermill, c. 1850, Pencil Technique: Washed Pencil on Paper Date: c. 1850 Description: Rural nature sketch with figure. Keywords: Nature, Farmstead, Germany, Farmer's wife, 19th century, Biedermeier, Costumes, Germany, Size: Paper: 18,8 cm x 14,3 cm (7,4 x 5,6 in)
Christian Friedrich Gille Dorflandschaft; Thatched house Haus (mixed lot 2 sketches) 1831 pencil on paper; unframed 8.5 x 14.5 cm and 13.5 x 18.3 cm one sheet monogrammed, inscribed and dated on the lower left: Uebigau am 7 Aug. 31 CG. collection Alfred Stix (1882-1957), prev. director of the graphic collection of the Albertina, Vienna; private property, Austria
Wolkenstudie mit Regenbogen Bleistift und weiße Kreide auf orangebraunem, dünnem Velin. 12,9 x 19,1 cm. Unten mittig mit eigenh. Annotationen in Bleistift. Christian Friedrich Gille fängt die Flüchtigkeit eines vorbeiziehendes Wolkengebildes sowie das kurze, geradezu magische Aufblitzen eines Regenbogens mit erstaunlich modern wirkenden visuellen Mitteln ein. Dabei übersetzt er das Gesehene in einem zur Abstraktion neigenden Prozess mit dichten Kreuzlagen und Schraffuren und sparsam eingesetzten Weißhöhungen. Die Authentizität wurde von Dr. Gerd Spitzer bestätigt. Beigegeben von demselben eine weitere Himmelsstudie mit Regenbogen in Bleistift mit Weißhöhungen. - Provenienz: Kunsthandlung Friedrich Axt, Dresden Privatsammlung Sachsen (erworben 1937 bei Axt) Villa Grisebach, Berlin, Auktion 27.11.2019, Lot 202 - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
Christian Friedrich Gille (1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Dresden): Woman at the mill stream at a watermill, c. 1850, Pencil Technique: Washed Pencil on Paper Date: c. 1850 Description: Rural nature sketch with figure. Keywords: Nature, Farmstead, Germany, Farmer's wife, 19th century, Biedermeier, Costumes, Germany, Size: Paper: 18,8 cm x 14,3 cm (7,4 x 5,6 in)
Die Brühl'sche Terrasse in Dresden. Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. 19 x 14 cm. Verso von fremder Hand in Bleistift bez. "Brühl'sche Terrasse Dresden von Gille, dem Freunde Friedrichs". - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
Wolkenstudie mit Regenbogen. Bleistift auf hellbraunem Velin. 14,2 x 18,8 cm. Mit eigenh. Farbannotationen. Die Authentizität wurde von Dr. Gerd Spitzer bestätigt. - Provenienz: Kunsthandlung Friedrich Axt, Dresden. Privatsammlung Sachsen (erworben 1937 bei Axt). Villa Grisebach, Berlin, Auktion am 1. Juni 2022, bei Los 184. Zuletzt Privatsammlung Berlin. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE Ballenstedt 1805 - 1899 Wahnsdorf bei Dresden Rinderherde. Tierstudie. Weißgehöhte Bleistiftzeichnung. Auf bräunlichem Vélin. 14,6 x 19,5 cm. Im ehemaligen Passepartoutausschnitt leicht gebräunt. Mit schwachen Fleckchen. [ms]
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE Ballenstedt 1805 - 1899 Wahnsdorf bei Dresden Baumstudie. Bleistiftzeichnung 1849. Monogrammiert (ligiert), datiert „15. Octr 49“, undeutlich orts- und mit „Populus Tremula“ (Zitter-Pappel) bezeichnet. Auf beigefarbenem Vélin. 18,5 x ca. 14,4 cm. Rechter Rand leicht unregelmäßig und mit schwachen Knickspuren. [ms]
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Malpappe, auf eine weitere Malpappe montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand künstlerbezeichnet. In einer goldfarbenen Stuckleiste gerahmt. Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen. Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 31. Januar 2023. Vgl. motivisch: "Bäume am Wiesenrand", um 1830/35, abgebildet in: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur. Petersberg 2018. Tafel 2f. "Baumstudien waren schon am Anfang des künstlerischen Schaffens von Christian Gille eines der zentralen Themen seines Werkes und sie blieben es bis in das Spätwerk des Künstlers hinein. Von den derzeit bekannten mehreren hundert Ölstudien Gilles ist immerhin rund ein Viertel diesem Gegenstand gewidmet und auch in seinem zeichnerischen Œuvre nehmen Baumstudien den zahlenmäßig größten Anteil ein. Begonnen hat Gille diese Studien im Großen Garten bei Dresden, und dorthin ist er im Laufe seines Lebens auch immer wieder zurückgekehrt.(…). Der Große Garten, angelegt bereits im 17. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten, im frühen 19. Jahrhundert noch immer vor den Toren der Stadt gelegen, bot anregende Naturerlebnisse vor allem in jenen Teilen, die nach dem neueren Geschmack als englischer Landschaftspark angelegt worden waren, aber durch partielle Vernachlässigung bereits wieder einen eher unberührten und teils sogar verwilderten Charakter annahmen. So konnte der Große Garten fast so etwas sein wie der Wald von Fontainebleau für die Maler von Barbizon: ein authentischer Erlebnisraum für die persönliche malerische Wahrnehmung der Natur. Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Dahl hatte dieses Freiluftatelier schon in den frühen 1820er Jahren für sich entdeckt, und er hat wohl auch seine Schüler auf diesen Ort hingewiesen. Für Gille setzte dort jener persönliche Erfahrungsprozess ein, der seiner malerischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg die Richtung gab, und bei seinen Ölstudien deren sukzessiv individuelle Ausprägung beförderte: Das Studium der Natur möglichst ohne Rückgriff auf vorgefertigte Sehmuster oder Abbildungsschemata und ganz aus der eigenen Anschauung entwickelt. In einer Vielzahl von vergleichbaren Studien aus dem Großen Garten, wie sie uns aus dem Frühwerk von Gille bekannt sind, kann man ablesen, wie sich der junge Künstler den verschiedenen Erscheinungsformen der Natur zuwandte und die unmittelbare Transformation von optischen Eindrücken in das Bild erprobte: Der Baum mit seinen bauschigen Laubmassen, die mit lockerem Pinsel aus der Farbe heraus entwickelt und in unterschiedlicher Dingschärfe ausgebildet sind, das Verfließen der Formen gegen die hintere Baumsilhouette zu und die Einordnung der genau beobachteten farblichen Erscheinung in einen Landschaftsraum. Das vorliegende Beispiel bezeichnet in diesem Zusammenhang einen neuen Akzent. Gille widmete sich immer wieder neuen malerischen Problemen, die ihn oft ungeachtet des eher zufälligen Gegenstandes beschäftigten, und hier ist es vor allem der Kontrast zwischen den hoch aufschießenden blühenden Gräsern im äußersten Bildvordergrund sowie der Wiese und den Bäumen in Mittel- und Hintergrund, die der Maler optisch miteinander vergleicht und deren unterschiedliche Erscheinungsform er mit dem Pinsel festhalten möchte. Wir können hier den Beginn des künstlerischen Ausprobierens von malerischen und grafischen Elementen verfolgen, wie Gille es in seinen Studien ein Künstlerleben lang immer wieder variieren und perfektionieren wird, bis er in den späten meisterhaften Werken wie "Schilf am Ufer", um 1870/80, oder "Dornenranken" von 1874, eine Vollkommenheit erreicht hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit, und zu einer ganz eigenen, tendenziell abstrakten Bildsprache findet.(…)." (zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 31. Januar 2023). Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johan Christian Clausen Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Christian Friedrich Gille (1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Dresden): Woman by the millstream at a water mill, c. 1850, Pencil Technique: Washed Pencil on Paper Date: c. 1850 Description: Rural nature sketch with figure. Keywords: Nature, Homestead, Germany, Farmer's wife, 19th century, Biedermeier, Costumes, Germany,
Baumgruppe im Großen Garten. -- Öl auf Papier auf Karton kaschiert. 25,1 x 33,1 cm. Um 1835. -- -- -- -- - Provenienz: Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin. -- -- - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. -- - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
Gischtender Wasserfall. -- Öl auf Papier, auf moderne Pappe aufgezogen. 27,9 x 24,7 cm. Um 1865. -- -- Bereits in diesem dichten Bildausschnitt, in düsterer, monochromer Farbpalette gehalten, vermag man Christian Friedrich Gilles vollkommenen, malerischen Ausdruck zu erfassen. Mit flinken und pastosen Pinselstrichen stellt Gille den sprudelnden und gischtenden Wasserfall dar, der sich zwischen Felsen und Sträuchern ergießt. Es ist eine unmittelbare, ungefilterte Auseinandersetzung mit der Natur, eine persönliche Beobachtung. Bereits Kurt Gerstenberg unterstrich in diesem Zusammenhang die neuartige Sichtweise Gilles im Vergleich zu seinem Lehrer Johan Christian Clausen Dahl: "Dahls Wasserfälle ... lassen immer noch an die Holländer, an Ruysdael, an Everdingen denken. D agegen hat Gille ... das Phänomen des stürzenden Wassers in Bewegung, Tempo, Rhythmus origineller, modern im Sinne des 19. Jahrhunderts gefaßt" (Gerstenberg 1927, S. 12). -- -- - Provenienz: Aus den Sammlungen Georg Schäfer, Schweinfurt. -- und Prof. Hans Kollhoff, Berlin. -- -- - Literatur: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805-1899. Malerische Entdeckung der Natur, Berlin 2018, S. 221, Farbtafel 67. -- -- - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. -- - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
Bleistift auf dünnem, glattem Velin. 13,6 x 18,5 cm. Unten mittig bezeichnet „Molli“.Im Passepartout-Ausschnitt minimal lichtrandig. Vereinzelt winzige Braunfleckchen. Verso mit Resten ehemaliger Montierung. In guter Erhaltung. Taxation: differenzbesteuert (VAT: Margin Scheme)
Christian Friedrich Gille (1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Dresden) after Julius von Leypold (1806 Dresden - 1874 Radebeul-Niederlößnitz): Ruins of a castle, 1831, Copper engraving Technique: Copper engraving on Paper Inscription: Signed below the image in the printing plate "Gem. n. Leupold" and "gest. v. Gille", inscribed below with "Ruinen einer Burg. Purchased by the Saxon Art Society for the year 1831". Date: 1831 Description: Impressive depiction of a large castle ruin on a mountain in a wide hilly landscape. Some birds are circling the keep of the castle, bushes and shrubs grow on the tops of the walls. Goats are resting in the foreground. Keywords: Castle, Prints, Rocks, Copper engraving, Saxon Art Association, Ruin, Landscape, 19th century, Romanticism, Architecture, Germany,
Attribution: Christian Friedrich Gille, 1805 Ballenstedt/Harz-1899 Dresden, nature study with Fern, oil/paper, approx. 36x28cm, lower left corner missing, under glass, frame approx. 45x35cm . German Description: Zuschreibung: Christian Friedrich Gille, 1805 Ballenstedt/Harz-1899 Dresden, Naturstudie mit Farn, Öl/Papier, ca. 36x28cm, links untere Ecke fehlt, u.Gl., R. ca. 45x35cm
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE Ballenstedt 1805 - 1899 Wahnsdorf bei Dresden Rinderherde. Tierstudie. Weißgehöhte Bleistiftzeichnung. Auf bräunlichem Vélin. 14,6 x 19,5 cm. Im ehemaligen Passepartoutausschnitt leicht gebräunt. Mit schwachen Fleckchen. [ms]
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE Ballenstedt 1805 - 1899 Wahnsdorf bei Dresden Baumstudie. Bleistiftzeichnung 1849. Monogrammiert (ligiert), datiert „15. Octr 49“, undeutlich orts- und mit „Populus Tremula“ (Zitter-Pappel) bezeichnet. Auf beigefarbenem Vélin. 18,5 x ca. 14,4 cm. Rechter Rand leicht unregelmäßig und mit schwachen Knickspuren. [ms]
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE Ballenstedt 1805 - 1899 Wahnsdorf bei Dresden Baumstudie. Bleistiftzeichnung 1847. Monogrammiert (ligiert), datiert „17. Oct 47“ und undeutlich ortsbezeichnet. Auf beigefarbenem Vélin. 19,4 x ca. 14,3 cm. Schwach fleckig und linker Rand leicht unregelmäßig. [ms]
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE Ballenstedt 1805 - 1899 Wahnsdorf bei Dresden „Großer Garten“, dahinter ein Anwesen. Pinselzeichnung in Grau mit Bleistift 1845. Monogrammiert (ligiert), datiert „45“ und betitelt. Auf beigegrauem Vélin. 11,5 x 15,9 cm (Blatt: ca. 13,4 x 18,1 cm). Ränder leicht unregelmäßig. [ms]
Christian Friedrich Gille (1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Dresden): Woman at a mill, c. 1850, Pencil Technique: Washed Pencil on Paper Date: c. 1850 Description: Rural nature sketch with figure. Keywords: Nature, Homestead, Germany, Farmer's wife, 19th century, Biedermeier, Costumes, Germany,
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Malpappe, auf eine weitere Malpappe montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand künstlerbezeichnet. In einer goldfarbenen Stuckleiste gerahmt. Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen. Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 31. Januar 2023. Vgl. motivisch: "Bäume am Wiesenrand", um 1830/35, abgebildet in: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur. Petersberg 2018. Tafel 2f. "Baumstudien waren schon am Anfang des künstlerischen Schaffens von Christian Gille eines der zentralen Themen seines Werkes und sie blieben es bis in das Spätwerk des Künstlers hinein. Von den derzeit bekannten mehreren hundert Ölstudien Gilles ist immerhin rund ein Viertel diesem Gegenstand gewidmet und auch in seinem zeichnerischen Œuvre nehmen Baumstudien den zahlenmäßig größten Anteil ein. Begonnen hat Gille diese Studien im Großen Garten bei Dresden, und dorthin ist er im Laufe seines Lebens auch immer wieder zurückgekehrt.(…). Der Große Garten, angelegt bereits im 17. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten, im frühen 19. Jahrhundert noch immer vor den Toren der Stadt gelegen, bot anregende Naturerlebnisse vor allem in jenen Teilen, die nach dem neueren Geschmack als englischer Landschaftspark angelegt worden waren, aber durch partielle Vernachlässigung bereits wieder einen eher unberührten und teils sogar verwilderten Charakter annahmen. So konnte der Große Garten fast so etwas sein wie der Wald von Fontainebleau für die Maler von Barbizon: ein authentischer Erlebnisraum für die persönliche malerische Wahrnehmung der Natur. Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Dahl hatte dieses Freiluftatelier schon in den frühen 1820er Jahren für sich entdeckt, und er hat wohl auch seine Schüler auf diesen Ort hingewiesen. Für Gille setzte dort jener persönliche Erfahrungsprozess ein, der seiner malerischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg die Richtung gab, und bei seinen Ölstudien deren sukzessiv individuelle Ausprägung beförderte: Das Studium der Natur möglichst ohne Rückgriff auf vorgefertigte Sehmuster oder Abbildungsschemata und ganz aus der eigenen Anschauung entwickelt. In einer Vielzahl von vergleichbaren Studien aus dem Großen Garten, wie sie uns aus dem Frühwerk von Gille bekannt sind, kann man ablesen, wie sich der junge Künstler den verschiedenen Erscheinungsformen der Natur zuwandte und die unmittelbare Transformation von optischen Eindrücken in das Bild erprobte: Der Baum mit seinen bauschigen Laubmassen, die mit lockerem Pinsel aus der Farbe heraus entwickelt und in unterschiedlicher Dingschärfe ausgebildet sind, das Verfließen der Formen gegen die hintere Baumsilhouette zu und die Einordnung der genau beobachteten farblichen Erscheinung in einen Landschaftsraum. Das vorliegende Beispiel bezeichnet in diesem Zusammenhang einen neuen Akzent. Gille widmete sich immer wieder neuen malerischen Problemen, die ihn oft ungeachtet des eher zufälligen Gegenstandes beschäftigten, und hier ist es vor allem der Kontrast zwischen den hoch aufschießenden blühenden Gräsern im äußersten Bildvordergrund sowie der Wiese und den Bäumen in Mittel- und Hintergrund, die der Maler optisch miteinander vergleicht und deren unterschiedliche Erscheinungsform er mit dem Pinsel festhalten möchte. Wir können hier den Beginn des künstlerischen Ausprobierens von malerischen und grafischen Elementen verfolgen, wie Gille es in seinen Studien ein Künstlerleben lang immer wieder variieren und perfektionieren wird, bis er in den späten meisterhaften Werken wie "Schilf am Ufer", um 1870/80, oder "Dornenranken" von 1874, eine Vollkommenheit erreicht hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit, und zu einer ganz eigenen, tendenziell abstrakten Bildsprache findet.(…)." (zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 31. Januar 2023). Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johann C. Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Bewachsene Partie in der Schlucht. -- Öl auf Karton. 44,7 x 60,2 cm. Verso eine blasse Nummerierung "No 374" sowie ein maschinenschriftl. Etikett "Christian Friedrich Gille / Dresden um 1837/38 / Erworben Sept. 27 aus der Sammlung Dr. Braun Leipzig / [hadschrftl. signiert] Dr. Spencer". Um 1855/60. -- -- Christian Friedrich Gille konzentriert sich in vorliegender Studie auf die Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen in einer steinigen Schlucht. Kennzeichnend für den Künstler ist das lockere Spiel mit detailvoll und unscharf ausgeführten Bildelementen. Über vorliegende Arbeit schreibt Dr. Gerd Spitzer (Gutachen vom 14. Oktober 2022): „Gerade anhand der etwas größeren malerischen Arbeiten lässt sich, wie im vorliegenden Fall, das Verhältnis von Studie und ausgeführtem Bild im Schaffen von Gille besser einschätzen. Die hier in Rede stehende Arbeit nimmt dabei eine nahezu einzigartige Sonderstellung ein. Überraschend ist zunächst das verhältnismäßig große Format dieser nahsichtigen Landschaftsdarstellung, die man auf den ersten Blick als unmittelbare Naturölstudie, etwa aus dem Plauenschen Grund bei Dresden, auffassen möchte. Gille hat jedoch hier offenbar die Absicht verfolgt, seine studienhaften malerischen Einblicke in die Natur, die er in zahllosen kleinen Arbeiten festgehalten hatte, in ein größeres Bildformat zu übertragen, um dadurch die Verbindung zwischen den Erfahrungen des Studienwerkes und dem ausgeführten Atelierbild noch unmittelbarer herstellen zu können, als dies in seinen anderen größeren Arbeiten der Fall ist. […] Es steht zu vermuten, dass Gille ein derartiges Format als Verkaufsbild oder für die Teilnahme an Ausstellungen bestimmt hat. […] Nach der tonigen Farbigkeit, dem speziellen Kolorit und einigen malerischen Eigenheiten lässt sich die Arbeit in die Zeit um 1855/60 einordnen, und das ist auch insofern viel wahrscheinlicher, weil Christian Gille nach dem Scheitern als freier Künstler in den 1830-er Jahren seit der Jahrhundertmitte erneut versucht hat, als Landschaftsmaler Anerkennung zu finden, und bei einer Reihe von Ausstellungen vertreten war.“ Wir danken Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, für wertvolle Hinweise sowie die Bestätigung von Gilles Autorschaft anhand des Originals. -- -- - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. -- - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Malpappe. U.re. ausführlich datiert "Octb. 80" und monogrammiert "G". Verso in Blei alt bezeichnet "G. F.Gille". Hinter Glas in einem historisierenden Schmuckrahmen mit Eckkartuschen gerahmt. Auf der Rückwand des Rahmens o.Mi ein Papieretikett, in Tusche alt künstlerbezeichnet und datiert. Vgl. die beiden kleinformatigen Ölstudien "Hirtenjunge mit Herde", um 1865/70. Spitzer, Tafel 48 und "Landstraße mit Bäuerin", um 1870/80. Spitzer, Tafel 69. Lit.: Gerd Spitzer: "Christian Friedrich Gille. 1805–1899. Malerische Entdeckung der Natur". Petersberg 2018. Wir danken Frau Dr. Anne Spitzer und Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, für freundliche Hinweise. Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johann C. Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Christian Friedrich Gille View from the Plauen grounds near Dresden towards the houses of Alt-Coschütz c. 1860/65 oil on canvas on cardboard 36.5 x 26 cm inscribed on label on the reverse: "Deutscher / Romantiker. / C[h]. Frd. Gille." private property, Austria
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf kräftigem Papier, vollflächig auf Pappe kaschiert. Unsigniert. Verso auf dem Untersatz in Blei nummeriert "31" und mit einer Maßangabe versehen. In einer profilierten Leiste gerahmt. Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen. Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 08. Mai 2022. "(…) Das außerordentlich beeindruckende und sowohl von seinem Umfang als auch von der Qualität her einzigartige Studienwerk von Gille hat zu dessen Lebzeiten kaum Beachtung oder gar Anerkennung gefunden. Trotz eines unsteten Wanderlebens hat der Maler und Zeichner dieses Werk aber immer zusammengehalten, so dass er es nach seinem Tod als eine Art künstlerisches Vermächtnis hinterließ. Kunstkenner, Sammler und Kunsthändler haben dann im 20. Jahrhundert, inspiriert von der grundlegend neuen Sichtweise auf die Kunstentwicklung des vergangenen Säkulums, nach und nach die wegweisende Besonderheit dieser höchst reizvollen Studien erkannt, deren künstlerischer Eigenwert nun immer deutlicher hervortrat. Ernst Sigismund, der unvergessene Kenner und unermüdliche Entdecker der sächsischen Kunst des 19. Jahrhunderts, hatte bereits 1921 bemerkt: "Gille tritt schon in den Arbeiten der [18]30er und [18]40er Jahre (meist Ölstudien nach der Natur, Wolkenstudien, Landschaften aus der Dresdener Umgebung) als Nachfolger Dahls auf und entwickelt dessen Stil zu einer breiten, flüssigen Tonmalerei von hohem Reiz, die manchesmal an frühere Arbeiten Menzels anklingt." Wie sein großer Lehrer Johan Christian Dahl hat Gille die unmittelbare Beobachtung von Landschaft und Natur als unvergleichliche Quelle für alle individuellen Transformationen in Studie und Bild begriffen. Doch anders als der gebürtige Norweger Dahl, der von der Naturdramatik seiner skandinavischen Heimat zeitlebens geprägt blieb, konnte Christian Gille, der aus dem Harzvorland stammte, auch in den unspektakulären Gegenden seiner sächsischen Wahlheimat den malerischen Reiz entdecken und mit souverän gehandhabten künstlerischen Mitteln bildlich zur Geltung bringen. Die ausgedehnte flache Ebene, die in der vorliegenden Ölstudie zum bestimmenden Bildgegenstand wird, entfaltet ihren subtilen Reiz durch den Reichtum an farbigen Schattierungen der in horizontalen Farbstreifen angelegten Wiesenlandschaft. Die koloristischen Nuancen werden aufs Genaueste untersucht, wobei die reiche Palette an Grün- und Brauntönen auf eine spätsommerliche oder frühherbstliche Jahreszeit verweist. Drei menschliche Gestalten im Zentrum dieses Landschaftsblickes beleben die sonst eher einförmige Fläche und setzen trotz ihrer Kleinheit entscheidende farbliche Kontraste im Bild. Verborgene Asymmetrien durch die Baumgruppe links und eine leichte Erhebung des Terrains am Horizont rechts bringen im kontrapunktischen Dialog mit Form und Begrenzung der Wasserfläche vorn eine diskrete kompositorische Spannung ins Bild. Innerhalb der horizontalen Dreiteilung der Bildfläche folgt nach der Zone lichtblauer Himmelsweite oben die flache Ebene im Mittelgrund mit ihrem weitem Ausblick und unten schließlich eine dritte begrenzte Zone, die vor allem im Vordergrund auf subtile Kontraste in Farbe und Form abgestimmt ist. Schilfgras mit lanzettförmigen Spitzen steht in seiner verschiedenen Ausrichtung gegen die weichen, verschwimmenden Formen der Wiesenflächen des Mittelgrundes, und die ruhige Wasserfläche spiegelt zwar den Himmel mit seinen Wolkenbildungen, aber in der Farbigkeit setzt die Wasseroberfläche dem lichten Himmelsblau ganz andere, tonig dichtere Blautöne entgegen, die bis zu einem kräftigen Taubenblau und einem schmalen Streifen von Türkis reichen, so dass sich im Dialog mit den erdnahen Tönen der Uferzone ein lebhaftes Farbspiel entwickeln kann. Dabei bleibt der koloristische Gesamtklang der Studie stets im Blickpunkt des Malers, und die vollendete farbliche Gesamtwirkung bestimmt manchen Akzent seiner Palette auch unabhängig von der bloßen Erscheinung der Dinge. Gille hat in seinem Jahrzehnte währenden Studium von Landschaft und Natur immer wieder selbstgewählte Aufgaben verfolgt, deren künstlerische Probleme ihn zu bestimmten Zeiten besonders interessierten. Die vorliegende Arbeit gehört erkennbar zu einer Gruppe von Landschaftsölstudien, bei denen das frontal gesehene Motiv in horizontalen Streifen oder Schichten angelegt ist, und mit verhältnismäßig breiten Pinselstrichen malerisch ausgeführt wird. Mehrere Vergleichsbeispiele ließen sich anführen. Besonders ein "Abgeerntetes Feld" (Privatbesitz USA), datiert auf das Jahr 1854, steht der vorliegenden Arbeit augenscheinlich sehr nahe. Von der Farbigkeit und der Malweise her kommt als Entstehungszeit die mittlere Schaffensperiode des Künstlers um 1855/60 in Betracht, eine Zeit, da der souveräne und weitgehend individuelle Umgang mit der Farbe zunehmend kennzeichnend für Gilles Studienwerk wird. Auch die kürzelhafte Charakterisierung bestimmter Erscheinungsformen der Natur wie Bäume, Buschwerk oder Schilfbüschel ist bereits erkennbar. Lässt man jene Landschaften um Dresden vor dem inneren Auge Revue passieren, die über Jahrzehnte hinweg die bevorzugten Motive für Gilles Studien abgegeben haben, dann könnte die schilfgesäumte Wasserfläche des vorliegenden Bildes auf die flache Teichlandschaft bei Moritzburg verweisen, wo zahlreiche der Arbeiten von Gille entstanden sind. Dass es aber gerade keine klar erkennbaren Hinweise auf den Aufnahmeort dieser Landschaftsölstudie gibt, erinnert zugleich an eine besondere Qualität der sehr persönlichen Studienkunst von Christian Friedrich Gille unterstrichen: Es bedarf keines geographisch oder topographisch festgesetzten Motives oder einer besonders anziehenden pittoresken Natursituation, um Landschaft als zeitlosen Gegenstand der Malerei in ihrem optischen Eigenwert überzeugend ins Bild setzen zu können. (…)". (zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 08. Mai 2022). Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johann C. Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Oil on wove, laid down on firm cardboard. 18.8 x 24.3 cm. We are thankful to Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, for the information he has kindly provided for cataloguing this lot.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Malpappe. U.re. ausführlich datiert "Octb. 80" und monogrammiert "G". Verso in Blei alt bezeichnet "G. F.Gille". Hinter Glas in einem historisierenden Schmuckrahmen mit Eckkartuschen gerahmt. Auf der Rückwand des Rahmens o.Mi ein Papieretikett, in Tusche alt künstlerbezeichnet und datiert. Vgl. die beiden kleinformatigen Ölstudien "Hirtenjunge mit Herde", um 1865/70. Spitzer, Tafel 48 und "Landstraße mit Bäuerin", um 1870/80. Spitzer, Tafel 69. Lit.: Gerd Spitzer: "Christian Friedrich Gille. 1805–1899. Malerische Entdeckung der Natur". Petersberg 2018. Wir danken Frau Dr. Anne Spitzer und Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, für freundliche Hinweise.
CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE (ATTR.) 1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Wahnsdorf bei Dresden PLANT STUDY WITH FERN Oil on paper. Visible size 36,5 x 28 cm (f. 45 x 35 cm). Tanned, partly damaged. Framed behind glass. CHRISTIAN FRIEDRICH GILLE (ATTR.) 1805 Ballenstedt am Harz - 1899 Wahnsdorf bei Dresden PFLANZENSTUDIE MIT FARN OEl auf Papier. SM 36,5 x 28 cm (R. 45 x 35 cm). Gebraeunt, part. besch. Hinter Glas gerahmt.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Papier, vollflächig auf Untersatzkarton montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand mittig in Tinte mit den Lebensdaten Gilles bezeichnet und o.re. in Kugelschreiber in Sütterlin bezeichnet "Sammlung. Lehmann Lpzg." sowie nummeriert "LB 58" und "72508". In profilierter, vergoldeter Holzleiste gerahmt. Die Arbeit wird in das WVZ der Gemälde von Dr. Gerd Spitzer aufgenommen. Mit einem Gutachten von Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, vom 28. Oktober 2021. Provenienz: Privatbesitz Dresden, vor 1965 in der Kunstausstellung Kühl bei Heinrich Kühl erworben. "Die außerordentlich reizvollen Ölstudien des Landschaftsmalers Christian Friedrich Gille haben in den letzten 25 Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erfahren, und sein Name darf heute unter den wegweisenden Dresdener Künstlern des 19. Jahrhunderts genannt werden. Dabei lässt die vorliegende Arbeit, die lange Zeit in Privatbesitz verborgen blieb, in exemplarischer Weise erkennbar werden, dass noch immer überraschende Ergänzungen zum bisher bekannten Œuvre des Künstlers und markante Neuentdeckungen für die Öffentlichkeit möglich sind. Das Bildmotiv für Gilles malerische Studie ist die Ruine eines gotischen Sakralbaus, die in dem von links einfallenden Tageslicht dem Maler vor Augen steht. Charakteristische Eigenheiten der Architektur wie auch die Vergleiche mit anderen künstlerischen Aufnahmen der Zeit von diesem Bauwerk lassen darauf schließen, dass es sich hier wohl um die Ruine der Klosterkirche auf dem Oybin handelt. Angeführt seien nur Zeichnungen von Heinrich Theodor Wehle (Die Klosterruine Oybin bei Zittau, um 1800, Kulturhistorisches Museum Görlitz) und Ernst Rietschel (Oybin, 9. Oktober 1826, Privatbesitz, Nachlass des Künstlers) sowie ein Aquarell von Eduard Leonhardi (Ruine Oybin, um 1881/82, Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung), die einerseits eine Vorstellung von der Beobachtungssituation vor Ort vermitteln können und andererseits vergleichbar ähnliche Aufnahmen von bestimmten Baudetails zeigen. Die im Zittauer Gebirge reizvoll gelegene Burg- und Klosterruine auf dem Oybin war seit dem späten 18. Jahrhundert ein bevorzugter Studienort für Landschaftsmaler, und besonders die Künstler der Romantik wie Caspar David Friedrich oder Carl Gustav Carus fanden hier die Motive für außerordentlich eindrucksvolle Bildkompositionen. Ihre Gemälde vom Oybin zählen heute zu den Schätzen sowohl großer deutscher Museen als auch internationaler Sammlungen. Der Dahl-Schüler Christian Friedrich Gille allerdings hat für die Bildideen der Ruinen-Romantik eines Friedrich oder Carus wenig Sinn. Die Geschichtlichkeit des Bauwerks und der Bezug auf das Mittelalter sind für seine Art von malerischer Wirklichkeitsbeobachtung nur von geringer Bedeutung, und so beeinflussen sie seinen Blick auch kaum. Der Künstler sieht vor sich eine verfallende, wenngleich noch immer imposante und in ihrem vertikalen Aufstreben beeindruckende Ruine, doch deren farbige Erscheinung in Licht und Schatten des hellen Tages bestimmt seine malerisch unmittelbare Bildaufnahme mehr als die Großartigkeit des Bauwerks im Ganzen. Die tonige Farbigkeit in differenziert abgestuften Grün-, Braun- und Ockertönen bleibt noch weitgehend an den Gegenstand gebunden, doch wird sie durch kontrastierende Partien in Rotbraun und Graublau in ihrer Gesamtwirkung geschickt gesteigert. Die Ausschnitthaftigkeit des gewählten Sichtfeldes und die erkennbaren kleinen Reißzwecklöcher in den Ecken des Bildträgers legen die Vermutung nahe, dass die Studie am Ort der Beobachtung entstanden oder mindestens angelegt worden ist. Die konstruktive Regelmäßigkeit des Bauwerkes mit den aufeinander gesetzten Steinquadern hat Gille in der am nächsten gesehenen Raumschicht seiner Architekturaufnahme zwar detailliert dargestellt, doch sucht er auch hier mit Variationen etwa bei der malerischen Wiedergabe der Mauerfugen den Eindruck der Gleichförmigkeit zu vermeiden und die eigentlich zeichnerisch akzentuierten Elemente stärker ins Malerische zu übertragen. Vielmehr noch aber sind es die mannigfachen Farben und Formen der Vegetation, die vom Auge des Malers aufmerksam wahrgenommen werden: Die zusammenfließende, vom Tageslicht durchdrungene Masse aus Bäumen und Buschwerk im Hintergrund rechts, die zarte junge Birke, die aus einer Mauerfuge wächst und sich ganz oben auf dem Gesims in lockerer Verästelung vor dem summarisch wahrgenommenen Himmelsblau verzweigt, die dunkel-dichten Moos- und Unkrautpolster auf dem steinernen Vorsprung unten links. Vor allem aber, und ganz typisch für Gille, sind es die konzentriert beobachteten, wie Blitze in den Raum hinein zuckenden dunklen Äste, die das Bild der Ruine überlagern, und fast so etwas wie Dynamik in die eigentlich unbewegte landschaftliche Darstellung tragen. In dem bisher dokumentierten Studienwerk von Christian Gille lassen sich mehrere Arbeiten finden, die in ihrer malerischen Auffassung dem vorliegenden Werk sehr nahe kommen, was einerseits die Bestätigung der Autorschaft unterstützt und andererseits die zeitliche Eingrenzung des Entstehungszeitraums dieser Studie erlaubt. Da Gille von den späten 1820–er Jahren an bis in sein letztes Lebensjahrzehnt hinein solche Studien ausgeführt hat, aber diese Arbeiten selten datierte, bereitet die zeitliche Einordnung seiner Arbeiten mitunter Schwierigkeiten, die jedoch für die kunsthistorische Einordnung im Bezugsrahmen des 19. Jahrhunderts duchaus von Bedeutung ist. In diesem Fall lässt sich eine Einordnung der Studie in die Zeit um 1835 vornehmen, wie eine Reihe von charakteristischen Eigenheiten in der malerischen Behandlung, im Kolorit und in der Auffassung des Motives nahelegen. Gille hatte zu jener Zeit die Studienjahre bei seinem großen Lehrmeister Johan Christian Dahl bereits hinter sich und versuchte zum ersten Mal, sich als Landschaftsmaler in Dresden zu etablieren. Dazu passt es auch, dass er auf Wanderungen in die weitere Umgebung der Elbestadt und bei Reisen durch sächsische Gegenden Motive zu sammeln begann, die ihm dann im Atelier für Landschaftsbilder zur Verfügung hätten stehen können. Um eine solche Studie könnte es sich bei der vorliegenden Arbeit handeln. Aber der Erfolg als Landschaftsmaler blieb Gille zunächst versagt und er musste sich in den folgenden Jahren vor allem als Reproduktionsgraphiker und durch mancherlei Brotarbeit seinen Unterhalt verdienen." (zitiert nach Gerd Spitzer, Gutachten vom 28.10.21).
Bleistift, teils mit weißer Kreide gehöht (1) auf bräunlichem Velin. Jeweils 12,1 x 18,9 cm. Unten rechts bezeichnet (1). Im Passepartout-Ausschnitt leicht nachgedunkelt, geringfügige braune Fleckchen (1). Verso mit Kleberesten ehemaliger Montierung, ansonsten in guter Erhaltung. Taxation: differenzbesteuert (VAT: Margin Scheme)
Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. (18)35 (1). 12,9 x 18,2 cm und 17,1 x 10,3 cm. Monogrammiert „cg“ und datiert „5 Sep 35“ unten links. Bezeichnet oberhalb der Darstellung (1), unten links mit Addition (1). Verso mit Studie einer Figurengruppe vor bergiger Landschaft in Bleistift (1). Papier leicht lichtrandig gebräunt und geringfügig fleckig (1). Mit Werkstattspuren (1). Insgesamt in altersgemäß guter Erhaltung. Taxation: differenzbesteuert (VAT: Margin Scheme)
Bleistift auf dünnem Papier. 14,4 x 19,2 cm. Vereinzelt geringfügige Griffknicke und kleinere Randmängel, ansonsten in altersgemäß guter Erhaltung. Taxation: differenzbesteuert (VAT: Margin Scheme)
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Malpappe. U.re. ausführlich datiert "Octb. 80" und monogrammiert "G". Verso in Blei alt bezeichnet "G. F.Gille". Hinter Glas in einem historisierenden Schmuckrahmen mit Eckkartuschen gerahmt. Auf der Rückwand des Rahmens o.Mi ein Papieretikett, in Tusche alt künstlerbezeichnet und datiert. Vgl. die beiden kleinformatigen Ölstudien "Hirtenjunge mit Herde", um 1865/70. Spitzer, Tafel 48 und "Landstraße mit Bäuerin", um 1870/80. Spitzer, Tafel 69. Lit.: Gerd Spitzer: "Christian Friedrich Gille. 1805–1899. Malerische Entdeckung der Natur". Petersberg 2018. Wir danken Frau Dr. Anne Spitzer und Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, für freundliche Hinweise.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Öl auf Papier, auf Malpappe kaschiert. Unsigniert. Verso in Blei von fremder Hand bezeichnet. Wir danken Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, für freundliche Hinweise. Vgl. ähnliche Arbeiten in: Gerd Spitzer: "Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur". Petersberg 2018. Tafel 58 und Tafel 95f.
Christian Friedrich Gille Apple blossomsOil on canvas 14 1/8 × 18 1/8 in. Signed, inscribed and titled (by the artist?) on a label in black pen: C. F. Gille Dresden Apfelblüten
Gille Christian Friedrich 1805 Ballenstedt - 1899 Wahnsdorf Kartoffelkorb und Rüben". Oel auf Papier auf Karton aufgezogen. Unsigniert. Verso auf Karton bezeichnet. Dabei Echtheitszertifikat von Dr. Schornstein", Dresden, 1927. Gerahmt unter Passepartout. Bildmasse 28 cm x 31.5 cm Provenienz: E. Köhler Kunst- und Antiquitätenhandlung, Dresden
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden Bleistiftzeichnung auf gelblichem Bütten. Unsigniert. An den o. Ecken im Passepartout montiert. Wir danken Herrn Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, für freundliche Hinweise.