SAN ROCCO Öl auf Leinwand. 86 x 68 cm. Beigegeben Expertisen von Luigi Salerno; Nicola Spinosa, 15. Oktober 2014; Claudio Strinati, März 2015. Das Gemälde zeigt einen Mann mittleren Alters lebensgroß im Halbbildnis. Vor olivbraunem Hintergrund hebt sich das von links oben beschienene Gesicht ab, gerahmt von schwarzem Haar und halblangem Bart. Eine hell beleuchtete, von der Kleidung unbedeckte Hautpartie korrespondiert als Lichtfleck zum Gesicht, das mit nahezu einnehmendem Blick auf den Betrachter gerichtet ist. Einen großen Teil der Bildfläche nimmt der Oberkörper ein, bekleidet mit schwarzem Schultercape und dem bauschig darübergelegten braunen Mantel. Der nach links geneigte Kopf lässt dem breitkrempeligen schwarzen Hut über der Schulter Raum. Cape und Hut sind hier Attribute, die eine Benennung des Dargestellten als Rochus erlauben. Das Bild zeigt sich jedoch eindeutig als Portrait eines Zeitgenossen, möglicherweise eine Person namens Rochus, an dessen Namenspatron durch die Attribute erinnert werden soll. Dem Gemälde ist eine weitere Rochus Darstellung Riberas danebenzustellen (Museum Prado, 212 x 144 cm.). Es zeigt den nämlichen Mann, identisch in Kopfhaltung und Physiognomie, jedoch in Ganzfigur und mit den weiteren Attributen des Heiligen: dem Stab, dem Hund mit Brot im Maul, der gemäß der Legende den Heiligen während seiner Abgeschiedenheit mit Nahrung versorgt haben soll, sowie dem vorgestellten Oberschenkel. Bezeichnenderweise jedoch fehlt im Prado-Bild eine Pestbeule am Bein. Dies ist nur erklärbar, wenn es sich auch dort nicht um die Darstellung des Heiligen selbst handelt, sondern um ein Portrait eines Herrn mit diesem Namen, der eben keineswegs Krankheitsmerkmale zeigt, womit das Bein auch dort lediglich als Attributverweis auf den Namen zu verstehen ist. In den Jahren 1631-32 schuf Ribera eine Reihe von Portraitbildnissen, die später in andere Bildzusammenhänge – etwa als Philosophen oder Heilige – eingebracht wurden. Der in Spanien geborene Maler verbrachte jedoch die längste Zeit seines Lebens in Italien, wenngleich der Biograf und Maler Antonio Palomino de Castro y Velasco berichtet, Ribera hätte seine erste Ausbildung bei Francisco Ribalta (1565-1628) erhalten. Dessen brauntonige Malweise hat Ribera jedoch weitergeführt und durch italienische Einflüsse zur Steigerung gebracht. Wann er nach Italien kam, ist nicht bekannt, jedenfalls wissen wir, dass er in Parma und Rom gearbeitet und 1616 in Neapel geheiratet hat. 1626 wird er als Mitglied der Akademie genannt, 1631 als Ritter des Päpstlichen Ordens. Stets noch mit Spanien verbunden, erhielt er Aufträge der spanischen Vizekönige. Die tenebrose Farbskala seiner Werke vermochte gerade Märtyrerdarstellungen, Charakterköpfen oder Philosophengestalten unverwechselbaren Ausdruck zu verleihen. Seine Werke gelten als Höhepunkte in den bedeutendsten Museen und Sammlungen weltweit. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raphaels (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhob ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Literatur: Vgl. Nicola Spinosa, Ribera, l‘opera completa, Neapel 2006. Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-1652, Köln 2000. Vgl. Alfonso E. Perez Sanchez, Nicola Spinosa, Jusepe De Ribera 1591-1652. Katalog der Ausstellung im Metropolitan Museum. New York 1992, Vgl. Jonathan Brown, Jusepe de Ribera: prints and drawings. Katalog zur Ausstellung im Art Museum, Princeton University, Oktober-November 1973, New Jersey 1973. (1401251) (11) Jusepe de Ribera, also known as “lo Spagnoletto”, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples SAINT ROCH Oil on canvas. 86 x 68 cm. Accompanied by expert‘s reports by Luigi Salerno; Nicola Spinosa, 15 October 2014; Claudio Strinati, March 2015. The painting shows a life-size half-length portrait of a middle-aged man. His face is illuminated from the top left and stands out against an olive-brown background; it is framed by his black hair and medium-long beard. A cloak and hat are attributes identifying the depicted as Saint Roch. The painting is, however, clearly also a portrait of a contemporary, possibly a person named Roch, whose namesake is intended to be commemorated by the attributes. Another depiction of Saint Roch by Ribera compares well to the present painting (Prado Museum, 212 x 144 cm). It shows the same man, identical in head position and physiognomy, but in full-length portrait and with the Saint‘s other attributes: the walking staff, a dog with a loaf of bread in its mouth, which, according to legend, is said to have provided the saint with food during his seclusion, and the saint‘s presented thigh. Significantly, however, the plague boil on his leg is missing in the Prado painting. This can only be explained if this is not a depiction of the saint himself, but rather a portrait of a gentleman with the same name who does not show any signs of illness, which means that the leg is only to be understood as an attribute reference to the name. In the years 1631-32 Ribera created a series of portraits that were later incorporated into other contexts – for example as philosophers or saints. Literature: cf. Nicola Spinosa, Ribera. l‘opera complete, second expanded edition, Napoli 2006. cf. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-1652, Cologne 2000. cf. Alfonso E. Pérez Sánchez, Nicola Spinosa, Jusepe De Ribera 1591-1652, exhibition catalogue, Metropolitan Museum, New York 1992. cf. Jonathan Brown, Jusepe de Ribera: Prints and Drawings, exhibition catalogue, Art Museum, Princeton University, October - November 1973. Princeton University, Princeton, New Jersey 1973. (†)
FRANCISCUS DE PAULA Öl auf Leinwand. 102 x 82 cm. In ebonisiertem Profilrahmen. Der Heilige Franz von Paola war Begründer des Paulanerordens. Geboren 1416 und benannt nach seiner kalabrischen Geburtsstadt Paola/Italien, orientierte er sich am kargen Leben des Heiligen Franziskus, gründete das Kloster Milazzo und galt alsbald als Wundertäter und Beschützer der Armen. Um ihn rankten sich Legenden. An den französischen Hof wurde er als Berater geholt; 1519 heiliggesprochen. Das Gemälde zeigt den Heiligen in Dreiviertelfigur. Entsprechend in schlichter Kutte, mit Stock und einem Zettel mit Aufschrift „CHARITAS“, zum Zeichen der Unterstützung der Armen. Der Stil orientiert sich ganz an den Werken des Ribera, der wiederum bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia studierte. Später stand er unter dem Einfluss von Caravaggio, was das Hell-Dunkel seiner Malerei erklärt. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Provenienz: Privatsammlung, Frankreich. Literatur: Vgl.: Nicola Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008. (1390582) (13)
BILDNIS DES HEILIGEN ANDREAS Öl auf Leinwand. 99 x 82 cm. Das Gemälde zeigt den Heiligen im Dreiviertelbildnis, jedoch in Lebensgröße. Von links oben beleuchtet, wird die rechte Schulter und vor allem das nach oben gewandte Gesicht in Szene gesetzt. Der Gesichtsausdruck mit weit geöffneten Augen zeigt eine Erregung im Sinne einer Auseinandersetzung mit Gott. Von seinem Attribut, dem X-förmigen Kreuz, ist ein Schrägbalken im dunklen Hintergrund zu sehen. Hier im Bild bedeutet dieses Kreuz allerdings nur ein visionäres Attribut, da der Heilige hier vor seinem Martyrium gezeigt wird. Demgemäß hat er seine Hand wie von göttlicher Botschaft betroffen auf die Brust gelegt. Seine Linke hält einen Stab, daran ein Fisch, der auf seinen ursprünglichen Beruf als Fischer am See Genezareth in Galiläa hinweist. Dem Andreas-Thema hat sich Ribera mehrfach gewidmet. Das selten dargestellte Attribut des Fisches findet sich auch in seinem Andreas-Bild um 1631 im Prado in Madrid. Pérez Sanchez (siehe Literatur) bemerkt, dass die meisten der Märtyrerbilder nicht die Tötung, sondern die Vorbereitung darauf zeigen, mit Wiedergabe der gottesfürchtigen Schicksalsergebenheit. Dieser Aspekt kommt in vorliegendem Gemälde vollends zur Geltung. A.R. Literatur: Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini, Jusepe de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte), Rizzoli/Skira, Mailand 2004, S. 8-12. Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-1652, Könemann Verlag, Köln 2000. (1360081) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Játiva/Valencia – 1652 Naples, attributed PORTRAIT OF SAINT ANDREW Oil on canvas. 99 x 82 cm.
AARON Öl auf Leinwand. Doubliert. 130 x 95 cm. In ornamental reliefiertem Rahmen. Beigegeben ein Gutachten von Nicola Spinosa, Neapel, 22. Mai 2023, in Kopie. Vom rechten Bildrand ragt eine Tischecke in den Bildraum hinein, über die sich eine Figur in dem Gewand eines Hohepriesters zu beugen im Begriff ist. Seine Kopfbedeckung verweist auf das Alte Testament, in seiner Hand hält er mehrere sich windende Schlangen, seine andere Hand weist auf ein metallisch schimmerndes Weihrauchgefäß in barocker Form. In der Erzählung von der Berufung Mose soll er dessen Auftrag, die Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens zu führen, durch seine Sprachgewandtheit unterstützen. Gegenüber dem ägyptischen Pharao tut sich Aaron als Wundertäter vor, um die Überlegenheit Jahwes darzulegen: Sein Stab wird zu einer Schlange, die die ebenso zu Schlangen gewordenen Stäbe der ägyptischen Weisen verschlingt (Ex 7,8-13). Spinosa setzt die Entstehung des hier angebotenen Gemäldes auf um 1616 oder kurze Zeit später fest, in Riberas Zeit zwischen Rom und Neapel. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raphaels (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhob ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Literatur: Das hier angebotene Gemälde ist publiziert in: Nicola Spinosa, Aniello Falcone e i pittori della sua cerchia, Cinisello Balsamo 2023, S. 19. Vgl. Nicola Spinosa, L‘opera completa, Neapel 2006. Vgl. José Milicua, Javier Portús, El joven Ribera, Ausstellungskatalog, Museo Nacional del Prado, 4. April -28. August 2011, Madrid 2011. Vgl. José Milicua, Javier Portús, Ribera tra Parma, Roma e Napoli (1608 - 1624), Ausstellungskatalog, Museo di Capodimonte, 23. September 2011-08. Januar 2012, Neapel 2011. Vgl. Benedikt J. Collinet, Aaron, Bruder des Mose, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 42, Nordhausen 2021. (1390021) (13) Jusepe de Ribera, also known as “lo Spagnoletto”, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples AARON Oil on canvas. Relined. 130 x 95 cm. Accompanied by an expert’s report by Nicola Spinosa, Naples, dated 22 May 2023, in copy. Spinosa dates the painting to ca. 1616 or shortly thereafter, a period in the artist’s life when he was active in Rome and Naples. He was appointed as court painter to the Duke of Osuna and the King of Naples due to the quality of his paintings. In 1644 he was awarded The Supreme Order of Christ by the Pope. He was already a member of the Accademia di San Luca in Rome in 1630. Alongside Caravaggio, he is the most important naturalist of Neapolitan painting with an emphasis on chiaroscuro. A main feature of his oeuvre is the deliberate depiction of mostly old, ascetic, bony and slim figures such as hermits or philosophers. Literature: The painting on offer for sale here is published in: Nicola Spinosa, Aniello Falcone e i pittori della sua cerchia, p. 19.
GRABLEGUNG CHRISTI Öl auf Leinwand. Doubliert. 178 x 245 cm. In vergoldetem Profilrahmen. Hell leuchtet der fahle Leichnam Christi, dessen Farbe sich kaum von dem Leichentuch abhebt und dessen blutrote Wunde dadurch umso eindrucksvoller ins Auge sticht, um ihn herum sind Nikodemus, Josef von Arimathäa, Maria, Johannes und Maria Magdalena dargestellt. Der Körper liegt auf einer gestuften Grabplatte, im Hintergrund wird ein Architekturfragment sichtbar. Das vorliegende Gemälde nimmt Bezug auf ein bisher unbekanntes Gemälde Jusepe de Riberas, das jedoch durch mehrere Kopien oder Varianten überliefert ist. Der Maler unseres Gemäldes, das von einer hochfeinen Ausführung und Auffassung zeugt, wird sicherlich dem unmittelbaren Kreis Riberas zuzuschreiben sein, wobei die Farbwahl auf eine Entstehung auf um 1640-1650 schließen lässt. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostinos (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Ossuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er zum Ritter des Christusordens durch den Papst. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Provenienz: Adelsbesitz, Marken, bis 2019. Literatur: Vgl. Nicola Spinosa, Ribera. L‘opera completa, Madrid 2008, S. 521. (1391951) (3) (13) Neapolitan School of the 17th century, circle of Jusepe de Ribera (1588/91 – 1652) THE ENTOMBMENT OF CHRIST Oil on canvas. Relined. 178 x 245 cm. The painting on offer for sale in this lot refers to a previously unknown work by Jusepe de Ribera, which has, however, been passed down in several copies or variants. The artist of the present painting, which demonstrates a very fine execution and composition can certainly be attributed to Ribera’s immediate circle, but the choice of colours suggests its creation around 1640 - 1650. Literature: cf. Nicola Spinosa, Ribera. L’opera completa, Madrid, 2008, p. 521.
BILDNIS EINES LESENDEN PHILOSOPHEN Öl auf Leinwand. Altdoubliert. 91 x 112 cm. Unten mittig signiert. In teilebonisiertem breitem Rahmen. Beigegeben eine Bestätigung von Prof. Riccardo Lattuada. Ganz in der Auffassung Riberas geschaffenes Dreiviertelbild eines älteren Mannes mit grauen Bartstoppeln in einem Innenraum, der vom schwarzen Hintergrund links zur rechten Seite aufhellt. Der sitzende Gelehrte in dunklem Gewand unter dem der helle Hemdkragen hervorschaut und mit einer schwarzen Kopfbedeckung. Er hält in seinen leicht angehobenen Händen einen handgeschriebenen Brief, den er aufmerksam mit gesenkten Augen liest. Links von ihm auf einer Tischplatte mehrere große alte, wohl wertvolle ledergebundene Bücher, die ihn als Gelehrten ausweisen. Besonders auffällig, wie bei Ribera sehr häufig, der betonte Hell-Dunkel-Kontrast: das von links oben aus nicht sichtbarer Quelle einfallende Licht beleuchtet die linke Gesichtshälfte vor schwarzem Hintergrund, während die Kopfbedeckung vor hellem beigen Hintergrund wiedergegeben wird. Das Gemälde von hoher Qualität. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raphaels (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhob ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. (1390115) (13) Jusepe de Ribera, also known as „lo Spagnoletto“, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples PORTRAIT OF A READING PHILOSOPHER Oil on canvas. Old relining. 91 x 112 cm. Accompanied by a confirmation by Prof Riccardo Lattuada. (†)
HEILIGER PETRUS Öl auf Leinwand. Doubliert. 126,5 x 99 cm. In breitem ornamental verzierten Rahmen. Beigegeben eine Expertise von Prof. Nicola Spinosa, in Kopie. Das Bildthema geht auf die Stelle des Neuen Testaments zurück, wonach der Heilige Petrus in schuldhafter Reue seines Verrats an Jesus gedenkt. Diese Bibelstelle wurde von mehreren bedeutenden Malern aufgegriffen. Der Blick ist, wie auch hier, zumeist nach oben gerichtet. Hier sitzt der Heilige an einem Tisch, den Kopf auf seinen linken Arm gestützt. Die Qualität der Bildoberfläche im Bereich des Heiligen lässt keinen Zweifel an der vollen eigenständigen Schaffung des Gemäldes durch Ribera, in dem die charakteristische Rauheit der Hände und die Falten der Stirn, die verwelkte Haut und die Rötung um die Augen, verursacht durch Weinen und Alter, deutlich wahrnehmbar sind. Das Motiv finden wir auch in Darstellungen des Guido Reni oder Diego Velasquez. Für das Gemälde gibt es einige Vergleichsbeispiele, wie etwa ein Werk in einer Londoner Privatsammlung, signiert „Jusepe R“ (Spinosa, 2003, S. 272, Nr. A. 67), ebenfalls dargestellt in einem intimen und bußfertigen Gespräch mit der Gottheit, sowie die halbfigurige Interpretation desselben Modells, dargestellt in der identischen physiognomischen Haltung, aufbewahrt in der Eremitage von Sankt Petersburg (Spinosa, 2003, S. 276, Nr. A80). Auch im Giustiniani-Inventar von 1638 von Spagnoletto wird ein Gemälde erwähnt, das dem vorliegenden Werk nahe steht (Danesi Squarzina, 2003, S. 325). Ebenso ist ein Gemälde, das im Art Institute of Chicago (Inv. Nr. 1993:60) verwahrt wird, thematisch vergleichbar. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raphaels (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhob ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Provenienz: Christie‘s, 08. Dezember 2017, Lot 165 als aus der Werkstatt Riberas stammend. Literatur: Vgl. Nicola Spinosa, L‘opera completa di Ribera, Mailand 1979. Vgl. Silvia Danesi Squarzina, La collezione Giustiniani, 3 Bde., Turin 2003. Vgl. James Hall, Dizionario dei soggetti e dei simboli nell‘arte, Mailand 2003. Vgl. Nicola Spinosa, Ribera, L‘opera completa, Neapel 2003. Vgl. Nicola Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, S. 501. (1381871) (13) Jusepe de Ribera, also known as „lo Spagnoletto“, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples SAINT PETER Oil on canvas. Relined. 126.5 x 99 cm. Accompanied by an expert’s report by Prof Nicola Spinosa, in copy. Provenance: Christie’s, 8 December 2017, lot 165 as a work by the workshop of Ribera. (†)
Wilhelm Krauskopf (1847 - 1899 ) after Espagnolet: Jusepe de Ribera (1588 - 1659 ): Deposition from the Cross with Mourning Mary, San Martino in Naples, c. 1880, Etching Technique: Etching on Paper Date: c. 1880 Description: W. Krauskopf (born 1847 in Zerbst died 1921 in Illenau) after Jusepe Ribera (born 1591 died 1652 in Naples), signed: Ribera pinx; Wilhelm Krauskopf sculps. Deposition from the Cross. San Martino in Naples, c. 1880. Etching after the painting in the church of San Martino in Naples. Keywords: Deposition, Christ, Passion, Putti, Mary, 19th century, Baroque, Religious, Italy,
PORTRAIT EINES PHILOSOPHEN Öl auf Leinwand. Doubliert. 48 x 37 cm. In Prunkrahmen. Beigegeben eine Expertise von Nicola Spinosa, Neapel, 12. Februar 2017, in der er zahlreiche Vergleichsbeispiele zu dem gezeigten Gemälde aufführt und das Gemälde um 1630 datiert. Vor braunem Hintergrund das Gesicht eines alten Mannes mit grauen Haaren und Vollbart, gerunzelter Stirn und dunklen Augen, mit denen er leicht nach unten aus dem Bild herausschaut. Er trägt ein faltenreiches braunes Gewand und auf der linken unteren Seite ist der Rand eines Buchs zu erkennen. Das Bildnis scheint einen Philosophen darzustellen. Eine Reihe vergleichbarer Darstellungen von Philosophen (oder Aposteln) sind in dem Zeitraum zwischen 1630 und 1632 entstanden. Darstellung mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, bei der insbesondere das Gesicht und der Hals, durch das von links einfallende Licht hervorgehoben werden. Rest. Literatur: N. Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, S. 371-372. (1381865) (18) Jusepe de Ribera, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples PORTRAIT OF A PHILOSOPHER Oil on canvas. Relined. 48 x 37 cm. Accompanied by an expert’s report by Nicola Spinosa, Naples, 12 February 2017, with numerous examples of comparison for the present painting and dating the painting to 1630. Literature: cf. N. Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, pp. 371-372. (†)
APOSTELBILDNIS Öl auf Leinwand. 104 x 74 cm. Der Heilige im Gebet, mit gefalteten Händen und Blick nach oben. Attribute fehlen, weshalb eine Zuordnung an einen bestimmten Apostel nicht gegeben werden kann. Die hohe freie Stirn verweist möglicherweise auf den Heiliger Petrus. Literatur: Vgl. Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini, Jusepe de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte; italienisch), Rizzoli/Skira, Mailand, 2004, S. 8-12. Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-1652. Könemann, Köln 2000. A.R. (1362381) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Xàtiva - 1652 Naples, circle of APOSTLE PORTRAIT Oil on canvas. 104 x 74 cm.
JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES Öl auf Leinwand. Doubliert. 105 x 85 cm. In teilvergoldetem Rahmen. Beigegeben ein Gutachten des Kunstsachverständigen Felix Schäfer, Aachen, 29. Mai 1984, in Kopie. Vor dunklem Hintergrund in Nahsicht die dreiviertelfigurige Darstellung der Judith in einem prachtvollen Kleid mit goldfarbenem Brokatumhang, links neben ihr stehend eine ältere Dienerin mit Turban, in ihren Händen einen Korb haltend, in dem das abgeschlagene Haupt des assyrischen Feldherren Holofernes liegt. Judith hat mit ihren zarten Fingern ein weißes Tuch vorsichtig angehoben, das bisher den Kopf bedeckt hat, schaut jedoch leicht seitlich nach oben aus dem Bild heraus. Die Dienerin mit leicht gebräuntem Gesicht schaut mit weit geöffneten Augen seitlich aus dem Bild heraus. Judith wird durch den Lichteinfall von links oben besonders hervorgehoben, zudem auch ihre Hände und Teile des Gesichts der Dienerin. Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, an Caravaggio (1570/71-1610) erinnernd. Die Tötung des Holofernes wird im Buch Judith im Alten Testament berichtet. Nach Brandschatzen und Morden war Holofernes nach Betulia gelangt, wo es Judith gelingt ihn und sein Gefolge in ein Gelage zu verwickeln. Sie und ihre Magd nutzen seine Trunkenheit aus und enthaupten ihn. Dieses biblische Thema wurde auch von zahlreichen anderen Malern aufgegriffen, darunter Guido Reni (1575-1642), Michelangelo Merisi il Caravaggio (1571-1610), Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) und Artemisia Gentileschi (1593-um 1654). Gereinigt. (1360471) (18)
APOSTELBILDNIS Öl auf Leinwand. 104 x 74 cm. Der Heilige im Gebet, mit gefalteten Händen und Blick nach oben. Attribute fehlen, weshalb eine Zuordnung an einen bestimmten Apostel nicht gegeben werden kann. Die hohe freie Stirn verweist möglicherweise auf den Heiliger Petrus. Literatur: Vgl. Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini, Jusepe de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte; italienisch), Rizzoli/Skira, Mailand, 2004, S. 8-12. Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-1652. Könemann, Köln 2000. A.R. (1362381) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Xàtiva – 1652 Naples, circle of APOSTLE PORTRAIT Oil on canvas. 104 x 74 cm.
BILDNIS DES HEILIGEN ANDREAS Öl auf Leinwand. 99 x 82 cm. Das Gemälde zeigt den Heiligen im Dreiviertelbildnis, jedoch in Lebensgröße. Von links oben beleuchtet, wird die rechte Schulter und vor allem das nach oben gewandte Gesicht in Szene gesetzt. Der Gesichtsausdruck mit weit geöffneten Augen zeigt eine Erregung im Sinne einer Auseinandersetzung mit Gott. Von seinem Attribut, dem X-förmigen Kreuz, ist ein Schrägbalken im dunklen Hintergrund zu sehen. Hier im Bild bedeutet dieses Kreuz allerdings nur ein visionäres Attribut, da der Heilige hier vor seinem Martyrium gezeigt wird. Demgemäß hat er seine Hand wie von göttlicher Botschaft betroffen auf die Brust gelegt. Seine Linke hält einen Stab, daran ein Fisch, der auf seinen ursprünglichen Beruf als Fischer am See Genezareth in Galiläa hinweist. Dem Andreas-Thema hat sich Ribera mehrfach gewidmet. Das selten dargestellte Attribut des Fisches findet sich auch in seinem Andreas-Bild um 1631 im Prado in Madrid. Pérez Sanchez (siehe Literatur) bemerkt, dass die meisten der Märtyrerbilder nicht die Tötung, sondern die Vorbereitung darauf zeigen, mit Wiedergabe der gottesfürchtigen Schicksalsergebenheit. Dieser Aspekt kommt in vorliegendem Gemälde vollends zur Geltung. A.R. Literatur: Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini, Jusepe de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte), Rizzoli/Skira, Mailand 2004, S. 8-12. Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-1652, Könemann Verlag, Köln 2000. (1360081) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Xàtiva/Valencia – 1652 Naples, attributed PORTRAIT OF SAINT ANDREW Oil on canvas. 99 x 82 cm.
CHRISTUS VOR DER KREUZIGUNG Öl auf Leinwand. 234 x 180 cm. Das großformatige Altarblatt gibt die Szenerie in hoher Dramatik wieder, dies vor allem durch den betonten Hell-Dunkel-Kontrast. Jesus, nur mit einem Lendentuch bekleidet und hell erleuchtet, erhält besonderes Augenmerk vor dem dunklen Hintergrund und den verschattet wiedergegebenen Begleitfiguren. Jesus ist hier nach links sitzend wiedergegeben, die Beine parallel gestellt, in einer Z-förmigen Haltung, die durch den linken Arm nach rechts oben weitergeführt wird. Das rechte Handgelenk trägt noch das Fesselseil, während der linke Oberarm von einem dahinterstehenden Mann hochgehalten wird. Der Blick Jesu ist mehr fragend als leidend nach oben gerichtet, augenscheinlich um noch einen rettenden Hinweis von Gottvater zu erhalten. Drei Figuren an der linken Bildseite, darunter ein stehender Römer in Rüstung sowie ein Knecht, der bereits eine Holzbohrung am Kreuz vornimmt. Diese erfahren die Beleuchtung ebenso von links oben. Entgegen dem Ernst der Darstellung und entgegen der Gesichter der handelnden Figuren erscheint der Jüngling rechts hier lachend, was der Szenerie insgesamt besondere Brisanz gibt. Der Maler hat ganz offensichtlich den Unverstand des Jünglings hier zum Ausdruck bringen wollen. Höchst durchdachte Komposition, qualitätvolle Ausführung. (1340751) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples, attributed CHRIST BEFORE CRUCIFIXION Oil on canvas. 234 x 180 cm.
Huile sur panneau "Portrait d'un vieillard" ou "Portrait d'un apôtre". Attribué à Jusepe de Ribera. Ecole espagnole. Epoque : XVIIème. Voir au dos, une trace de cachet à la cire rouge. Dim.:+/-55x41,5cm.
CHRISTUS VOR DER KREUZIGUNG Öl auf Leinwand. 234 x 180 cm. Das großformatige Altarblatt gibt die Szenerie in hoher Dramatik wieder, dies vor allem durch den betonten Hell-Dunkel-Kontrast. Jesus, nur mit einem Lendentuch bekleidet und hell erleuchtet, erhält besonderes Augenmerk vor dem dunklen Hintergrund und den verschattet wiedergegebenen Begleitfiguren. Jesus ist hier nach links sitzend wiedergegeben, die Beine parallel gestellt, in einer Z-förmigen Haltung, die durch den linken Arm nach rechts oben weitergeführt wird. Das rechte Handgelenk trägt noch das Fesselseil, während der linke Oberarm von einem dahinterstehenden Mann hochgehalten wird. Der Blick Jesu ist mehr fragend als leidend nach oben gerichtet, augenscheinlich um noch einen rettenden Hinweis von Gottvater zu erhalten. Drei Figuren an der linken Bildseite, darunter ein stehender Römer in Rüstung sowie ein Knecht, der bereits eine Holzbohrung am Kreuz vornimmt. Diese erfahren die Beleuchtung ebenso von links oben. Entgegen dem Ernst der Darstellung und entgegen der Gesichter der handelnden Figuren erscheint der Jüngling rechts hier lachend, was der Szenerie insgesamt besondere Brisanz gibt. Der Maler hat ganz offensichtlich den Unverstand des Jünglings hier zum Ausdruck bringen wollen. Höchst durchdachte Komposition, qualitätvolle Ausführung. (1340751) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples, attributed CHRIST BEFORE CRUCIFIXION Oil on canvas. 234 x 180 cm.
Wilhelm Krauskopf (1847 - 1899 ) after Espagnolet: Jusepe de Ribera (1588 - 1659 ): Deposition from the Cross with Mourning Mary, San Martino in Naples, c. 1880, Etching Technique: Etching on Paper Date: c. 1880 Description: W. Krauskopf (born 1847 in Zerbst died 1921 in Illenau) after Jusepe Ribera (born 1591 died 1652 in Naples), signed: Ribera pinx; Wilhelm Krauskopf sculps. Deposition from the Cross. San Martino in Naples, c. 1880. Etching after the painting in the church of San Martino in Naples. Keywords: Deposition, Christ, Passion, Putti, Mary, 19th century, Baroque, Religious, Germany,
Bildnis des Heiligen Paulus von Theben Öl auf Leinwand. 71,5 x 58 cm. Verso auf der Leinwand alter Zettel, der auf eine Provenienz der Sammlung Joseph Flesh deuten lässt, 7-zeilig beschriftet, mit Zuschreibung an „Lo Spagnoletto“ (Ribera). Der Heilige, weißbärtig, im Halbbildnis gezeigt, mit entkleidetem Oberkörper. Ein grünbraunes Manteltuch liegt über der Armbeuge, die Hände gefaltet, der Blick nach oben gerichtet. Rechts oben erscheint vor dunklem Hintergrund ein herbeifliegender Rabe, der den heiligen Einsiedler der Legende nach mit Brot ernährt haben soll. Die Existenz dieses Anachoreten ist nicht gesichert; angeblich zwischen 228 und 341 soll er sich in Ägypten dem Einsiedlerleben verpflichtet haben. Die Malweise entspricht dem Stil Riberas, der sich mehrmals mit Darstellungen dieses Heiligen, wie ebenso mit Heiligen in hohem Alter, mit entsprechend welkem Inkarnat auseinandergesetzt hat, und von seiner Werkstatt fortgesetzt wurde. Vergleichsweise seien hier seine Gemälde wie das themenentsprechende Bild „Paulus der Eremit in der Wüste“ von 1647 (Wallraf-Richartz-Museum) genannt, oder das Werk „Hieronymus als Büßer“ von 1652 (Prado Madrid). Ribera, seiner Herkunft wegen auch „Lo Spagnoletto“ genannt, wird in Italien erstmals 1611 in Parma nachgewiesen. Vermutlich setzte er sich auch in Venedig mit der Tradition des Tizian auseinander. Spätestens in Rom war er 1613 Mitglied der Accdademia di San Luca. Seine Werkstatt hat – wie hier im vorliegenden Bild – eine Reihe von Schülern und Mitarbeiter von Rang hervorgebracht. A.R. (1321731) (11) Jusepe de Ribera, 1588/91 Játiva/ Valencia – 1652 Naples. workshop of PORTRAIT OF ST. PAUL OF THEBES Oil on canvas. 71.5 x 58 cm.
Attrib. Jusepe De Ribera (1588/91-1652), San Girolamo Oil on canvas 78 x 64 cm Provenance: Family of Elena Parys Feldberg by descent to the present owner. Condition: For a detailed condition report, please contact us at info@hammersite.com
Tableaux Huile sur toile marouflée toile "Saint Jérôme". Suiveur de Jusepe de Ribera. Ecole espagnole. Epoque: XVIIème. Voir au dos du cadre un numéro de vente au tampon noir ainsi que la mention "L. Thomas N°...". Dim.:+/-85x69cm. DE RIBERA Jusepe (1588 - 1652). Suiveur de.
Tableaux Huile sur toile marouflée sur toile "Profil d'homme à la fraise". Attribué à un suiveur de Jusepe de Ribera. Ecole espagnole. Provenance: anciennes collections Nève de Mévergnies et van Ypersele de Strihou. Dim.:+/-45x38cm. DE RIBERA Jusepe (1588 - 1652). Suiveur de.
Der Heilige Petrus Öl auf Leinwand. Doubliert. 120 x 90 cm. In ebonisiertem profiliertem Rahmen. Nach links gewandte Halbfigur des weinenden Petrus in brauner Kutte, mit zum Gebet gefalteten Händen. Rest., minimal besch. (1330751) (13)
Painting oil on canvas (laid on new canvas) attributed to Jusepe De Ribera (l'Espagnolet) [1588/91-1652] "man with white beard and walking stick" dim. 80 x 62 cm. with frame 102 x 84 cm. with old certificat of expert P. Bijtebier on 10/10/48
BILDNIS DES PHILOSOPHEN THALES MIT PAPIERROTULUS Öl auf Leinwand. 120 x 94,5 cm. Verso Provenienz-und Ausstellungs-Etikett. Beigegeben Expertise von Claudio Strinati o. J. sowie Prof. Riccardo Lattuada, Juli 2021. Das in Variationen vom Künstler wiederholt gemalte Werk ist mehrfach dokumentiert. (Dokumente beigegeben). Dargestellt ist die Gestalt eines Philosophen in Dreiviertelfigur, der aus dem dunklen Hintergrund hervortritt, von links oben beleuchtet. Das Gesicht, mit tiefliegenden Augen und kurzem, dunklem Bart, ist dem Betrachter zugewandt, während er uns demonstrativ einen aufgerollten Papierrotulus zeigt, auf dem geometrische Zeichnungen mit Kreisen zu erkennen sind. Mit dem rechten Arm nach unten gerichtet hält der Dargestellte eine Sanduhr in der Hand. Aufgrund der Zeichnungen auf dem Rotulus mit Kreisdarstellungen, aber auch von Beschriftungen weiterer Versionen, ist die Identifizierung als „Tales von Milet“ gesichert. Der Philosoph hat bekanntlich im 6. Jahrhunderts v. Chr. neben anderem den Satz formuliert: alle Winkel in einem Halbkreis sind rechtwinkelig. Bildnisse bedeutender Philosophen kennen wir auch von anderen Malern, wie etwa „Thales“ von Luca Giordano, mit der nämlichen Zeichnung. Die Annahme, es könne sich um den Skeptiker Sextus Empiricus des 2. Jhdts. handeln, stellt sich daher nicht mehr. Nicola Spinosa erwähnt weitere Versionen der Darstellung, so zum Vergleich etwa in der Sammlung Wemys, London, in der National Gallery of Scotland, Edinburgh, eine weitere „replica autografa“ in einer Pariser Sammlung aus der Collection des Marchese di Remisa. Darüber hinaus ist ein Gemälde bekannt geworden, das nur den Kopf zeigt, in einer Privatsammlung Kopenhagen. Auf Seite 296 f. des Werkverzeichnisses von Spinosa (2003) ist eine dem vorliegenden Gemälde vergleichbare Version abgebildet (A 89), am Oberrand beschriftet „TALES MILESIO“. Letztlich folgert Riccardo Lattuada in seiner hier beigegebenen Expertise aus den ebenfalls beiliegenden Unterlagen, dass es sich hier um ein Werk Riberas unter Mitwirkung seiner Werkstatt handelt. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Provenienz: Sammlung Matarazzo di Licosa, Neapel (bis 1974). Ausstellung Galleria Previtali, 1974. Das Gemälde in der Literatur besprochen und abgebildet: S. Ortolani, in: Ausstellungskat. „La mostra ella pittura napoletana del ’600 – ’700 – ’800, Neapel 1938 scheda 215. Ganzseitige Abbildung S. 71. F. Parlato, La collezione del Conte Giuseppe Matarazzo di Licosa, Neapel 1950, S. 64-75, Teil p. 71 (vermutet als: „L‘Architetto“). Katalog: Galleria Privitali, Bergamo, Dipinti Antichi, 1974, S. 32, Abb. S. 33 Nicola Spinosa, Ribera, L‘Opera Completa, Neapel 2003: La obra completa, Fundaciòn Arte Hispánico Madrid. 2009. Weitere Literatur: August Liebmann Mayer, Jusepe de Ribera, Leipzig 1908. Nicola Spinosa und A.E. Perez Sánchez, Jusepe de Ribera 1591-1652, Ausstellungskatalog; Neapel – Madrid – New York 1992. G. Papi, Ribera a Roma. Soncono/Cremoa, 2007. J. Milicua und J. Portús (a cura) Il giovane Ribera tra Roma, Parma e Napoli, Ausstellungskatalog, Madrid – Neapel 2010-2011. (13207829) (2) (11) Jusepe de Ribera, also known as "lo Spagnoletto", 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples, and workshop PORTRAIT OF THE PHILOSOPHER THALES WITH PAPER ROTULUS Oil on canvas. 120 x 94.5 cm. Provenance and exhibition label on the reverse. Accompanied by an expert’s report by Claudio Strinati, n.d. and by Professor Riccardo Lattuada, July 2021. Provenance: Collection Matarazzo di Licosa, Naples (until 1974). Exhibition Galleria Previtali, 1974. The painting is discussed and illustrated in: S. Ortolani, in: La mostra ella pittura napoletana del ‘600 – ‘700 – ‘800, exhibition catalogue, Naples 1938, file card 215. Full-page illustration p. 71. F. Parlato, La collezione del Conte Giuseppe Matarazzo di Licosa, Naples 1950, pp. 64-75, part p. 71 (assumed as: “L’Architetto”). Dipinti Antichi, exhibition catalogue, Galleria Privitali, Begamo 1974, p. 32, ill. p. 33. Nicola Spinosa, Ribera. L’Opera Completa, Naples 2003: La obra completa, Fundación Arte Hispánico, Madrid 2009.
SAN PIETRO IN LACRIME Öl auf Leinwand. 138 x 98 cm. Beigegeben eine Expertise von Prof. Vincenzo Paccelli, Neapel, der in dem Gemälde ein Werk von Jusepe de Ribera sieht; zudem ein technischer Untersuchungsbericht von Ing. Claudio Falcucci „Pentimenti“ unter der Malschicht feststellend (beides in Kopie vorliegend). Das Bildthema geht an die Stelle des Neuen Testaments zurück, wonach der Heilige Petrus in schuldhafter Reue seines Verrats an Jesus gedenkt. Diese Bibelstelle wurde von mehreren bedeutenden Malern aufgegriffen. Der Blick ist, wie auch hier, zumeist nach oben gerichtet. Hier sitzt der Heilige an einem Tisch, den Kopf auf den rechten Arm gestützt. Die Qualität der Oberflächen des Heiligen lässt keinen Zweifel an der vollen Eigenständigkeit des Gemäldes durch Ribera, in dem die charakteristische Rauheit der Hände und die Falten der Stirn, die verwelkte Haut und die Rötung um die Augen, verursacht durch Weinen und Alter, deutlich wahrnehmbar sind. Das Motiv finden wir auch in Darstellungen des Guido Reni oder Diego Velázquez. Für das Gemälde hat Prof. Vincenzo Pacelli, Autor des Werkes „Pittura del'600 nelle collezioni napoletane“, Vergleichsbeispiele genannt, wie etwa ein Werk in einer Londoner Privatsammlung, signiert „Jusepe R“ (Spinosa 2003, S. 272, Nr. A. 67), ebenfalls dargestellt in einem intimen und bußfertigen Gespräch mit der Gottheit, sowie die halbfigurige Interpretation desselben Modells, dargestellt in der identischen physiognomischen Haltung, aufbewahrt in der Eremitage von Sankt Petersburg (Spinosa 2003, S. 276, Nr. A80). Durch die diagnostischen Untersuchungen von Claudio Falcucci wurde bestätigt, dass die Leinwand des untersuchten Werks, das „d‘imperatore“ genannt wird, eine in der Malerei von Caravaggio und seinen ersten römischen Nachfolgern sehr verbreitete Malart aufweist; durch die dokumentarischen Hinweise ist es zudem nicht ausgeschlossen, dass das fragliche Gemälde mit der Leinwand „San Pietro in d'imperatore“ identifiziert werden könnte, die im Giustiniani-Inventar von 1638 von Spagnoletto erwähnt wird (Danesi Squarzina 2003, S. 325). Kopien aus dem Inventar des Conti Gonzaga di Novellara liegen vor. Kehrt man zu den Erkenntnissen zurück, die aus Falcuccis diagnostischen Untersuchungen hervorgehen, so offenbaren sie ein weiteres entscheidendes Datum für die Zuschreibung des Heiligen Petrus an Ribera, nämlich das Vorhandensein von Pentimenti, die den Finger der vorgelegten und anschließend bewegten Hand betreffen. Bekanntlich beweist das Vorhandensein von Pentimenti die Originalität eines Werkes und im vorliegenden Fall ist somit klar, dass es von dem genannten Künstler Jusepe de Ribera stammt. A. R. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostinos (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Ossuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er zum Ritter des Christusordens durch den Papst. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Provenienz: Privatsammlung, Barcelona. Anmerkung: Pentimenti sind Veränderungen, die während des künstlerischen Schaffensprozesses an Gemälden vorgenommen werden. Literatur: Nicola Spinosa, Ribera. L‘opera completa, Mailand 1979. Silvia Danesi Squarzina, La collezione Giustiniani, 3 Bde., Turin 2003. James Hall, Dizionario dei soggetti e dei simboli nell'arte, Mailand 2003. Nicola Spinosa, Ribera, L‘opera completa, Neapel 2003. (1270713) (2) (11) Jusepe de Ribera, also known as “lo Spagnoletto”, 1591/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples SAINT PETER'S TEARSOil on canvas. 138 x 98 cm. Enclosed is an expert’s report by Prof Vincenzo Paccelli, Naples, who considers the painting to be a work by Jusepe de Ribera; also a technical examination report by engineer Claudio Falcucci, who found “pentimenti” beneath the painting surface (both available as copies). Provenance: Private collection, Barcelona. Literatur: Nicola Spinosa, Ribera. L’opera completa, Milan 1979. Silvia Danesi Squarzina, La collezione Giustiniani, 3 vol., Turin 2003. James Hall, Dizionario dei soggetti e dei simboli nell'arte, Milan 2003. Nicola Spinosa, Ribera, L’opera completa, Naples 2003.
DER PHILOSOPH DIOGENES Öl auf Leinwand. 96 x 72 cm. Das Gemälde größerformatig angelegt und, wie bei Ribera und dessen Hell-Dunkel-Malstil üblich, in caravaggesker Malweise mit dunklem Hintergrund, vor dem der hier alt und graubärtig wiedergegebene Philosoph in hellem Licht erscheint. Der aus Sinope stammende griechische Denker (um 412-323 v. Chr.) wird hier, wie üblich, mit einer Laterne dargestellt. Der Sinn dieses attributiven Gegenstandes geht aus der Legende hervor, wonach Diogenes bei der Befragung, warum er bei Tageslicht eine Laterne hält, geantwortet haben soll „Ich suche einen Menschen“. Dieser Skeptizismus ist auch der Inhalt der Lehre der damaligen griechischen Philosophie geworden. Hier in Dreiviertelansicht in Lebensgröße wiedergegeben, hat der Maler ihn leicht nach rechts gebeugt gezeigt, mit nachdenklichem Blick, die Laterne in der Linken, ein großes Buch in der Rechten haltend. Als Kleidung dient ihm lediglich ein bescheidener brauner Kittel mit weißem darunterliegendem Hemd, wobei jedoch die gesamte rechte Brust- und Schulterpartie freigelassen wird. Das weithin bekannte Gemälde von Ribera, das ebenfalls den Philosophen zeigt, befindet sich in der Gemäldegalerie Dresden, stellt aber den Philosophen in noch jüngerem Alter vor, in noch stolzer aufrechter Haltung und mit nahezu vorwurfsvollem Blick, wodurch sein Satz nach der Suche des wahren Menschen noch herausfordernder thematisiert ist. Im vorliegenden Gemälde jedoch erscheint der gealterte Philosoph bereits in einer Resignation dargestellt. Ribera, bekannt für mehrere seiner Philosophendarstellungen, hat speziell diesen Diogenes mehrfach in unterschiedlichen Bildauffassungen geschaffen, wobei das vorliegende Gemälde wohl zu den ausdrucksvollsten aus dieser Serie zu zählen wäre. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Provenienz: Galerie Jacques Leegenhoek, Paris, November 1996. Literatur: Das hier angebotene Gemälde ist abgebildet in: Nicola Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, Nr. B2, S. 485. Spinosa datiert das Gemälde auf ca. 1612-1613. (1241111) (2) (11) Jusepe de Ribera, also known as “lo Spagnoletto”, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples THE PHILOSOPHER DIOGENESOil on canvas. 96 x 72 cm. Provenance: Galerie Jacques Leegenhoek, Paris, November 1996. Literature: The painting on offer for sale here is illustrated in: Nicola Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, no. B2, p. 485. Spinosa dates the painting to ca. 1612-1613.
APOSTEL ODER EVANGELIST Öl auf Leinwand. 50 x 49 cm. Dem Gemälde ist eine ausführliche Expertise von Nicola Spinosa, Napoli, 12. Mai 2022 beigegeben. Das Gemälde wird im kommenden Jahr aufgenommen in der Monographie: Nicola Spinosa, Aniello Falcone e i pittori influenzati da Ribera e attivi a Napoli. Spinosa weist in seiner Expertise eine Reihe von Vergleichsbildern auf, die dem hier vorliegenden Bildnis nahestehen. So etwa „Hl. Petrus als Büßer“, „Mathäus und der Engel“ oder der „Hl. Andreas im Gebet“. Was die Datierung des vorliegenden Werkes betrifft, so verweist Spinosa auf die Schwierigkeit der Feststellung, ob es noch zu den letzten Monaten von Riberas Aufenthalt in Rom (1614/15- bis 1615) gehört, oder in den Beginn seines letzten Aufenthaltes in Neapel von 1616-1618 zu setzen ist, als Ribera in der Stiftskirche in Osuna malte. Letztendlich scheint dem Experten eine Datierung zwischen 1615 und 1616 als überzeugend. Damit zählt das vorliegende Werk zu den wenigen erhaltenen dieser von Spinosa genannten Schaffungsperiode. Das bisher unveröffentlichte Gemälde kann hier als eine sensationelle Neuentdeckung für das Werk des bedeutenden Malers Ribera vorgestellt werden. Dementsprechende gut dokumentierte, jüngste Forschungsergebnisse des zuständigen Experten Nicola Spinosa belegen die Autorschaft des Künstlers (s. u). Es liegt uns hier ein Gemälde vor, das den Kopf eines kräftigen bärtigen Mannes in brauner Kutte zeigt. Das Haupt kahl, dem Betrachter nahe, schräg nach rechts ins Bild gesetzt. Nachdenklich blickt er von seinem offenen Buch auf. Von der Hand, die das Buch hält, ist am unteren Bildrand ein Finger zu sehen. Mit den geöffneten Seiten, die eine Abbildung erkennen lassen, fügt sich das Buch mit hochgeschlagener Seite kompositionell überlegt in die rechte untere Ecke ein. Das Bildnis zeigt die meisterliche Handschrift des genannten Malers, mit allen Aspekten, die seine malerische Charakteristik ausweisen, wie die bräunlich-goldene Farbgebung, die Lichtreflexe, bis hin zur überzeugenden psychologischen Erfassung, Die Identifizierung des Dargestellten stößt an Grenzen, da eindeutige Attribute fehlen und man auf Ähnlichkeiten mit weiteren Bildnissen von Heiligen, Aposteln oder Evangelisten im Werk Riberas zurückgreifen muss. Das Buch mag vornehmlich an einen Evangelisten denken, etwa Matthäus oder Markus, die ebenfalls in vorgeschrittenem Alter und kahlköpfig gezeigt wurden. Möglicherweise haben wir es hier mit einem Gemälde der kastilianisch genannten Serie der „Apostolado“ zu tun, die Ribera in seiner langen Karriere zu verschiedenen Zeiten schuf. Erstmals zwischen 1609 und 1610 zu Beginn seines Aufenthaltes in Rom (Spinosa 2008, S. 303 f.). Eine zweite Serie entstand im Auftrag von Pedro Cosida von Saragossa, den Vertreter des spanischen Königs beim Papst. Vier Bilder dieser Serie finden sich in der Fondazione Roberto Longhi in Florenz. Weitere Serien entstanden bis in die späten 1630er Jahre. Wie durchdacht die Komposition insgesamt ist, zeigt die Beobachtung, dass der Lichteinfall von links oben in einer nach rechts unten führenden Diagonale - über Kopf, Nase und Bart hinweg - auf die Buchseite weist. Als Gegen-Diagonale sind die Mantelfalte und die Schrägstellung des Buches zu sehen. Dies und der malerische Duktus liegen Riberas „Hieronymus“-Themen nahe, auch, weil hier wie dort erkennbar wird, wie Ribera in den Armenvierteln Roms seine Charaktermotive suchte. Nahezu identisch zeigt sich ein Petrus-Bildnis, Teil der erhaltenen Serie in den „Girolamini“, die sich in Neapel befinden. A.R. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Literatur: Nicola Spinosa und A.E. Perez Sánchez, Jusepe de Ribera 1591-1652, Ausstellungskatalog; Napoli – Madrid – New York 1992. G. Papi, Ribera a Roma. Soncono/Cremoa, 2007. J. Milicua und J. Portús (a cura) Il giovane Ribera tra Roma, Parma e Napoli, Ausstellungskatalog, Madrid – Napoli 2010-2011. (1321691) (11) Jusepe de Ribera, also known as "lo Spagnoletto", 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples APOSTLE OR EVANGELIST Oil on canvas. 50 x 49 cm. Accompanied by a detailed expert’s report by Nicola Spinosa, Napoli, 12 May 2022. Next year, the painting will be included in the forthcoming monograph: Nicola Spinosa, Aniello Falcone e i pittori influenzati da Ribera e attivi a Napoli. In his expert’s report, Spinosa points to a series of comparable paintings very similar to the present portrait such as “The Penitent Saint Peter Matthew and the Angel” or “Saint Andrew in Prayer”. With regards to dating the present work, Spinosa finds it difficult to determining whether the painting was created in the last months of Ribera’s stay in Rome (1614/15- to 1615) or at the beginning of his last stay in Naples in 1616-1618 when Ribera was painting in the collegiate church in Osuna. Ultimately, a dating between 1615 and 1616 seems convincing to the expert. This makes the present work one of the few surviving works from this creative period. The previously unpublished painting can thus be presented as a sensational new discovery for the work of the important painter Ribera. It is accordingly well-documented and recent research results of the responsible expert Nicola Spinosa prove the authorship of the artist (see below). The present painting shows the head of a strong, bearded man in a brown robe. The bald head, close to the viewer, is placed diagonally to the right in the picture. He looks up thoughtfully from his open book. One finger of the hand holding the book can be seen at the bottom of the painting. In a considered composition the open pages reveal an illustration and the book with the page turned up fits into the lower right corner. The portrait shows Ribera’s mastery and typical painterly characteristics such as the brownish-golden colouration, the light reflections, and the convincing psychological assessment. It is difficult to identify the depicted, since there are no clear attributes, so one must revert to similarities with other portraits of saints, apostles, or evangelists in Ribera’s oeuvre. The book suggests an evangelist, such as Matthew or Mark, who are usually also depicted as advanced in age and bald. It is possible that we are dealing here with a painting from the Castilian series called “Apostolado”, which Ribera painted at various times during his long career. For the first time between 1609 and 1610 at the beginning of his stay in Rome (Spinosa 2008, p. 303 f.). A second series was commissioned by Pedro Cosida of Zaragoza, the Spanish king’s representative to the Pope. Four pictures from this series are held at the Fondazione Roberto Longhi in Florence. Other series continued into the late 1630s. The painting’s sophistication is obvious when following the direction of light pointing from the top left in a diagonal direction to the bottom right – across the head, nose, and beard – towards the book page. The fold of the cloak and the slanting position of the book create a counter-diagonal. This and the painting style are close to Ribera’s Hieronymus subjects, as it is clear in both cases how Ribera drew from character motifs in the slums of Rome. A portrait of Saint Peter, part of the surviving series in the “Girolamini” in Naples, is almost identical. Literature: Nicola Spinosa and A.E. Perez Sánchez, Jusepe de Ribera 1591 - 1652, exhibition catalogue; Napoli/ Madrid/ New York 1992. G. Papi, Ribera a Roma, Soncono/Cremona 2007. J. Milicua and J. Portús (ed.), Il giovane Ribera tra Roma, Parma e Napoli, exhibition catalogue, Madrid/ Napoli 2010-2011.
Tableaux DE RIBERA Jusepe (1588 - 1652) Huile sur toile marouflée sur toile "Saint François d'Assise". D'après Jusepe de Ribera. Epoque : XVIIème. Dim. : 54x41.5 cm.
JUSEPE DE RIBERA (1588-1656) Saint Thomas apôtre Toile Dans un cadre de la maison Samson Restaurations anciennes 102 x 76,5 cm Provenance: Collection privée Bibliographie: Nicola Spinosa, Il Maestro degli Anunci ai pastori e i pittori dal « tremendo impasto » (Napoli 1625-1650), Ugo Bozzi editore, Rome, 2021, pp. 220-221, n. D10. Né à Xàtiva au sud de Valence, Jusepe de Ribera arrive à Rome au milieu de la première décennie du XVIIe siècle, et adopte la manière réaliste et révolutionnaire du Caravage. Il devient l’un des disciples les plus importants du maître lombard et constitue rapidement un répertoire de figures à mi-corps ou de trois-quarts : apôtres pour des séries (apostolado), saints, astronomes ou géomètres de l’Antiquité. Il signe les « Saints Pierre et saint Paul » (musée des beaux-arts de Strasbourg) vers 1616/1617. Notre tableau a été publié pour la première fois par Nicola Spinosa en 2021 qui le date de 1616, avant le départ du peintre espagnol pour Naples. On peut reconnaitre l’apôtre Thomas par l’équerre qu’il tient dans sa main (selon une tradition hagiographique, Thomas aurait, pendant son voyage d’évangélisation en Inde, collaboré à la construction du palais du prince local Gondoforus). Cet outil en fait le saint patron des architectes et bâtisseurs. On peut penser que les corporations de métiers jouèrent un rôle important dans le maintien et la diffusion de cet attribut. Cependant, l’équerre peut aussi se retrouver dans des représentations de l’apôtre Thaddée. Le style de notre tableau, très fortement influencé par la leçon de Caravage en termes de lumière et correspondant à la manière du peintre dans les années romaines et peut être rapproché des deux apôtres Barthélemy et Thaddée, conservés à la Fondazione Longhi à Florence, de l’apôtre Jacques (collection Böhler, Munich), du Prophète du Museo Civico di Castello Ursino (Catane), de l’Origène de la Galleria Nazionale delle Marche (Urbino), du saint Augustin de la Galleria Regionale de Palerme) et du saint Antoine de Barcelone (El Conventet). Un certificat du professeur Nicola Spinosa daté d’avril 2022 sera remis à l’acheteur. Cliquez ici pour voir notre reportage sur l'oeuvre https://www.youtube.com/watch?v=r81F22_6Ng4 JUSEPE DE RIBERA (1588-1656) Saint Thomas apostle Canvas In a farme of the Samson house Old restorations 40.15 x 30.12 inch Bibliography Nicola Spinosa, Il Maestro degli Anunci ai pastori e i pittori dal “ tremendo impasto“ (Napoli 1625-1650), Ugo Bozzi editore, Rome, 2021, pp. 220-221, n. D10 Born in Xàtiva, Spain, just to the south of Valencia, Jusepe de Ribera arrived in Rome in the middle of the first decade of the 17th century, and quickly adopted Caravaggio’s realistic and revolutionary style. He became one of the most important disciples of the Lombard master and rapidly built up a repertoire of figures in half-length or three-quarters: apostles (apostolado), saints and astronomers or geometricians from antiquity. His “Saint Pierre et Saint Paul“ (Musée des Beaux-Arts in Strasbourg) is painted around 1616/1617. Our painting was first recorded by Nicola Spinosa in 2021, who dates it to 1616, before the Spanish painter left for Naples. The Apostle Thomas can be recognised by the set square he holds in his hand (according to a hagiographic tradition, during his evangelising journey to India, Thomas collaborated in the construction of the palace of the local prince Gondophares). This tool designates him as the patron saint of architects and builders and one can assume that the workers’ guilds played an important role in maintaining and spreading this attribute. However, the set square can also be found in representations of the apostle Thaddeus. The style of our painting, very strongly influenced by the lessons of Caravaggio in terms of light and corresponding to the painter’s manner during his years in Rome, can be compared to the two paintings of apostles Bartholomew and Thaddeus in the Fondazione Longhi in Florence, the Saint James the Greater (previously from the Böhler collection, Munich), the Prophet in the Museo Civico di Castello Ursino (Catania), the Origen in the Galleria Nazionale delle Marche (Urbino), the Saint Augustine in the Galleria Regionale in Palermo and the Saint Anthony in Barcelona (El Conventet). The painting is accompanied by a certificate from Professor Nicola Spinosa dated April 2022. https://youtu.be/-bBrSXJjUuk
After Jusepe de Ribera, late 17th Century The Madonna and Child oil on canvas 74.2 x 63.2cm (29 3/16 x 24 7/8in). For further information on this lot please visit the Bonhams website
PORTRAIT EINES GELEHRTEN ODER PHILOSOPHEN Öl auf Leinwand. Doubliert. 103,5 x 77 cm. In prachtvollem teilvergoldeten Rahmen. Vor braunem Hintergrund, der von links nach rechts aufhellt, das Halbbildnis eines alten Mannes mit grauen Haaren, grau-weißem Bart und einem großen Turban auf seinem Kopf. Er tragt ein weißes Untergewand und darüber einen braunen Umhang. Mit dem ausgestreckten Zeigefinger seiner linken Hand weist er auf den Gegenstand mit Band in seiner Rechten hin. Vor ihm ein aufgeschlagenes Buch, auf einer Tischplatte liegend, was auf seine Tätigkeit hinweisen könnte. Er hat ein feines charaktervolles Gesicht mit leichten Falten und seine dunklen Augen schauen nachdenklich zur Seite aus dem Bild heraus. Qualitätvolle Malerei mit bravouröser Lichtinszenierung und feiner Wiedergabe von Gesicht und Händen. Rest., Retuschen. Anmerkung: Jusepe de Ribera war ein aus Spanien stammender Maler, der im Neapel der Barockzeit tätig war und auch dort verstarb. Sein naturalistischer Stil, der auch im vorliegenden Gemälde zu erkennen ist, beeinflusste die Entwicklung eines erneuerten Malstils in Neapel, dessen Vertreter wie Ribera und seine Schüler sowie Maler aus anderen Werkstätten der Stadt als Neapolitanische Schule zusammengefasst werden. (13017510) (18) Neapolitan School, 17th century, circle of Jusepe de Ribera (1588/91-1652) PORTRAIT OF A SCHOLAR OR PHILOSOPHEROil on canvas. Relined. 103.5 x 77 cm.
Portrait of an old man. Canvas. Oval. Gilded wooden frame. Traces of wear. Description FR Portrait d'un vieil homme. Toile. Ovale. Dans un cadre en bois doré. Traces d'usure. Beschrijving NL Portret van een oude man. Doek. Ovaal. Verguld houten kader. Slijtagesporen.
Jusepe de Ribera (1588/91-1652). The Drunken Silenus - c. 1628, etching on paper, second state of three (before the address of the publisher). Approx. 17 x 21 (frame), 10.5 x 13.5 (sheet)
"Scène de la mythologie" plume d'encre brune sur papier vergé. Attribué à Jusepe de Ribera. Ecole espagnole. Voir au dos des inscriptions "vendu chez Jos Baes & Cie à Francfort-sur-le-Main". Provenance: Ancienne collection José T. (* et taches). Dim.:+/-183x133mm.
DIE BÜSSENDE MARIA MAGDALENA IN DER WÜSTE Öl auf Leinwand. Doubliert. 200 x 150 cm. In vergoldetem Profilrahmen. Beigegeben eine Expertise von Nicola Spinosa, Neapel, 24. Januar 2020. Die nach links an einem Felsen kniende Maria Magdalena mit kupferfarbenem Haar, welches sich zusammen mit der silbernen, eng anliegenden Gewandung und dem hellen Inkarnat von dem Dunkel der hinten abschließenden Landschaft kontrastiert. Vor ihr ein menschlicher Schädel, an welchem ein geöffnetes Buch lehnt. Zu ihren Knien ein gläsernes Salbgefäß. Bei dem vorliegenden großformatigen Werk handelt es sich um ein Gemälde, welches der hispanostämmige Ribera in seiner Reifephase anfertigte, nämlich ca. um 1640. Bereits als junger Mann war er 1608-1609 in Rom tätig, wo er vor allem unter dem Einfluss Caravaggios stand, bevor er sich 1616 endgültig in Neapel niederließ. Die vorliegende Magdalena ist besonders gut vergleichbar mit Riberas „Heiliger Agnes“ in Dresden und der „Maria im Gebet und Meditation“, welche sich bei Caylus in Madrid befand. Bei beiden Gemälden und auch bei dem hier angebotenen, scheint Ribera das gleiche weibliche Modell genutzt zu haben; jung, mit kupferfarbenem Haar. Manche habe diese als Tochter Riberas identifiziert. Für alle drei Gemälde gilt auch, dass sie unter dem Einfluss der großen Unbefleckten Empfängnis für den Hauptaltar der unbeschuhten Karmelitinnen in Salamanca entstanden sind. Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostinos (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhob ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna wie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er zum Ritter des Christusordens durch den Papst. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. Literatur: Vgl. Nicola Spinosa, Ribera. La obra completa, Fundación Arte Hispanico, Madrid 2008, S. 450, A301 und 302. (1240593) (13) Jusepe de Ribera, also known as “lo Spagnoletto”, 1588/91 Jàtiva/ Valencia – 1652 Naples THE PENITENT MARY MAGDALENE IN THE DESERT Oil on canvas. Relined. 200 x 150 cm. In profiled gilt frame. An expert’s report by Nicola Spinosa, Naples, 24 January 2020, is enclosed. Literature: Compare Nicola Spinosa, Ribera. La obra completa, Fundación Arte Hispanico, Madrid 2008, p. 450, A301 and 302.
TRINKENDER MANN MIT KRUG UND PASSGLAS Öl auf Leinwand. Doubliert. 77 x 72 cm. In teilvergoldetem Holzrahmen. Hüftstück eines nach rechts gewandten trinkfreudigen Mannes, in seiner einen Hand einen gedeckelten Krug, in seiner anderen ein mit Bier gefülltes Passglas haltend. Rest. (1230645) (13)
DIE HEILIGE ANNA Öl auf Leinwand. 98 x 130,5 cm. Die Heilige Anna unterweist ihre Tochter Maria in der Bibellektüre, in der typischen hell-dunklen Malweise des Caravaggismus mehrfigurig dargestellt. Links, ein gesamtes Drittel der Bildfläche beherrschend, die Mutter Anna in rotem Gewand mit hellbraunem Tuch, nach rechts gewandt, Blick und Finger auf geöffnete Seiten des Buches gelegt. Rechts daneben die jugendliche Maria, die ihre rechte Hand in empfangender Geste mit nach oben gerichteter Handfläche entgegenhält, ihre linke Hand auf den Rücken eines Folianten gelegt. Dazwischen Joachim, der Gatte Annas und Vater Marias. Die beiden jugendlichen Männergestalten im Hintergrund gehören nicht eigentlich zur Bibelgeschichte und sind wohl, wie das portraitartige Bildnis eines Mannes rechts oben, willkürliche Zutaten des Meisters. Dabei könnte es sich wohl um Portraitbildnisse der Auftraggeber, rechts möglicherweise auch um ein Selbstbildnis des Malers handeln. Das Gemälde in hoher Qualität ausgeführt, mangels hebräischer Kenntnisse in der Zeit sind die lesbaren Buchrücken mit Fantasiebuchstaben besetzt. Die Darstellung insgesamt von hoher Ausdruckskraft: So zeigt sich das wissende und leicht lächelnde Gesicht der bereits alternden Anna sowie der fragende Ausdruck in der jungen Maria von höchst gekonnter psychologischer Erfassung. Während die Konturen im Gesicht Mariens im leichten Sfumato gehalten sind, zeigen die übrigen Gesichter eine stärkere konturierte Realistik. (1222041) (11) 17TH century Neapolitan Caravaggist in the style of Jusepe de Ribera (1588/91 – 1652) SAINT ANNE Oil on canvas. 98 x 130.5 cm. Saint Anne instructing her daughter Mary in Bible reading. Multi-figure scene in chiaroscuro style typical for Caravaggism.
JUSEPE DE RIBERA Saint Jerome Hearing the Trumpet of the Last Judgment. Etching, 1621. 315x237 mm; 12 3/8x9 3/8 inches. Thid state (of 5). A very good, richly-inked, early impression with all the fine details distinct, with strong contrasts and no sign of wear. With thread margins outside the border line. St. Jerome was the favorite subject of Ribera (1591-1652) who was born near Valencia, Spain, but produced most of his mature work, from the 1620s onward, in and around Naples, which was then part of the Spainish Empire. Bartsch 4.
JUSEPE DE RIBERA The Martyrdom of St. Bartholomew. Etching, 1624. 326x242 mm; 12 7/8x9 5/8 inches, thread margins. First state (of 2). A superb, crisp, well-inked and evenly-printed, early impression with all the details distinct and no sign of wear. Bartsch 6; Brown 12.
JUSEPE DE RIBERA The Drunken Silenus. Etching, 1628. 268x346 mm; 10 5/8x13 5/8 inches. Second state (of 3), with the dedication lower center, before the publisher Rossi's address. Trimmed on the plate mark, with thread margins outside the narrow black border line. A superb, well-inked impression of this extremely scarce etching. Bartsch 13; Brown 14.
JUSEPE DE RIBERA Saint Jerome Hearing the Trumpet of the Last Judgment. Etching, 1621. 315x237 mm; 12 3/8x9 3/8 inches. First state (of 5). Ex-collection unidentified collector (Lugt 961, lower left recto). A brilliant, richly-inked, early impression with all the fine details distinct and with very strong contrasts. With narrow to thread margins outside the border line. St. Jerome was the favorite subject of Ribera (1591-1652) who was born near Valencia, Spain, but produced most of his mature work, from the 1620s onward, in and around Naples (which was then part of the Spainish Empire). Bartsch 4.
*JUSEPE DE RIBERA (JATIVA 1588-1656 NAPLES) Saint Sebastian signed and dated ‘Jusepe de Ribera espanol./ .F. 1640’ (lower right) oil on canvas 131.7 x 105.2cm (51 7/8 x 41 7/16in).